Islamforscher Ramadan scheitert mit Einstellung von Vergewaltigungs-Verfahren
Der Schweizer Islamforscher Tariq Ramadan bleibt wegen mutmaßlicher Vergewaltigung im Visier der französischen Justiz. Der 56-Jährige scheiterte am Donnerstag vor dem Pariser Berufungsgericht mit der Forderung nach einer Einstellung der Ermittlungsverfahren. Zwei Frauen werfen ihm vor, sie missbraucht zu haben. Der Islamforscher weist dies zurück und spricht von einvernehmlichem Sex.
Das Pariser Berufungsgericht erklärte, es gebe nicht genug Hinweise für eine Entlastung Ramadans. Er war im November unter Zahlung einer Kaution von 300.000 Euro aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Er musste seinen Schweizer Pass abgeben und darf Frankreich nicht verlassen.
Zwei Frauen werfen Ramadan vor, sie in den Jahren 2009 und 2012 vergewaltigt zu haben. Im Oktober hatte der Islamforscher erstmals sexuelle Beziehungen mit den beiden Klägerinnen zugegeben, den Vergewaltigungs-Vorwurf weist er aber weiter zurück.
Ramadan ist seit Ende 2017 von seiner Professur an der britischen Universität Oxford beurlaubt. Er ist der Enkel des Gründers der ägyptischen Muslimbruderschaft.
(A.Stefanowych--DTZ)