Trickbetrüger ergaunern mit Horrorgeschichten zehntausende Euro bei 71-Jähriger
Mit frei erfundenen Horrorgeschichten haben unbekannte Trickbetrüger bei einer 71-Jährigen aus Frankfurt am Main mehrere zehntausend Euro ergaunert. Die Seniorin erhielt Ende Februar einen Anruf von einer angeblich kroatischen Konsulin aus London, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Anruferin teilte der 71-Jährigen demnach mit, dass deren Tochter nebst Ehemann und Kind in London im Gefängnis säßen.
Den Familienmitgliedern werde der Schmuggel großer Geldbeträge nach Großbritannien vorgeworfen, sagte die Anruferin. Die Tochter habe wegen der Vorwürfe sogar einen Herzinfarkt erlitten. Um den Transport nach Frankfurt zu ermöglichen, sei "Lösegeld" erforderlich. Die 71-Jährige überwies laut Polizei zunächst Geld aus Frankfurt und wurde dann von den Tätern sogar nach London gebeten, um dort weiteres Geld auszuzahlen.
"Die Täter bauten immensen psychischen Druck auf und erzählten obendrein, dass ihr eigener Sohn unzurechnungsfähig sei und sich heimlich an ihren Konten bedient habe", berichtete die Polizei weiter. Nachdem in London keine weitere Geldabhebung mehr möglich war, wurde die Frau demnach von den Tätern nach Frankfurt zurückgeschickt, um weiteres Geld zu organisieren.
Das tat sie auch und flog mit dem Geld noch am selben Tag wieder nach London. Bei einer erneuten Reise nach Frankfurt lief die Frau schließlich an ihrer Hausbank ihrem Sohn in die Arme - der in Spanien lebende Mann und seine in Italien lebende Tochter hatten ihre Mutter zuvor vermisst gemeldet. Die Polizei versucht nun, den Tätern auf die Spur zu kommen.
(N.Loginovsky--DTZ)