Deutsche Tageszeitung - Lübecker Busangreifer wegen Schuldunfähigkeit in Psychiatrie eingewiesen

Lübecker Busangreifer wegen Schuldunfähigkeit in Psychiatrie eingewiesen


Lübecker Busangreifer wegen Schuldunfähigkeit in Psychiatrie eingewiesen
Lübecker Busangreifer wegen Schuldunfähigkeit in Psychiatrie eingewiesen / Foto: ©

Wegen einer Messer- und Brandattacke auf einen Linienbus mit zwölf Verletzten ist ein 34-Jähriger aus Lübeck dauerhaft in die Psychiatrie eingewiesen worden. Das Landgericht der schleswig-holsteinischen Stadt stufte den Mann am Freitag in einem sogenannten Sicherungsverfahren als schuldunfähig ein und verurteilte ihn zu einer Behandlung in einer Spezialklinik.

Textgröße ändern:

Der Mann hatte vor fast acht Monaten in einem Bus Spiritusflaschen in einem Rucksack in Brand gesetzt sowie die Fahrgäste und den Busfahrer mit einem Küchenmesser und Faustschlägen attackiert. Nach Überzeugung der Richter litt der Beschuldigte an einer paranoiden Schizophrenie. Er verübte die Tat demnach, weil er davon überzeugt war, dass ihn andere Menschen mit Laserstrahlen attackieren würden.

Der Ausgang des Verfahrens entsprach einem Gerichtssprecher zufolge den Forderungen der Staatsanwaltschaft, der Nebenklage sowie der Verteidigung. Darin ging es unter anderem um versuchten Mord in 48 Fällen. Da von der Schuldunfähigkeit des Beschuldigten ausgegangen wurde, gab es keinen Strafprozess mit dem Ziel einer Bestrafung. In einem Sicherungsverfahren wird vielmehr entschieden, ob ein Täter wegen Gefährlichkeit zwangsweise eingewiesen und behandelt wird.

Nach früheren Angaben der Staatsanwaltschaft litt der Mann an einer schweren wahnhaften psychischen Störung. Er sah sich demnach einer angeblichen Verschwörung ausgesetzt und wollte diese beenden, indem er alle Businsassen tötete. Der Fall erregte bundesweit Aufsehen.

Der Busfahrer hatte damals die Türen geöffnet, damit die Insassen flüchten konnten. Einige von ihnen überwältigten den Angreifer, der kurz darauf von eintreffenden Polizisten festgenommen wurde. Ein junger Mann wurde bei den Attacken lebensgefährlich verletzt, elf weitere Menschen erlitten weniger schwerwiegende Verletzungen.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Spanien: Nach Unwettern in Region Valencia werden noch 89 Menschen vermisst

Eine Woche nach den verheerenden Unwettern in Spanien haben die Justizbehörden erstmals eine Vermisstenzahl genannt. In der östlichen Region Valencia gebe es 89 Vermisstenfälle, teilte das Oberste Gericht der Region am Dienstagabend im Onlinedienst X mit. Es berief sich auf "die gemeinsamen Büros des forensischen Dienstes und der Sicherheitskräfte".

Tausende demonstrieren nach Einsturz von Bahnhofsvordach in Serbien

Vier Tage nach dem tödlichen Einsturz eines Bahnhofvordachs im serbischen Novi Sad haben erneut mehrere tausend Menschen demonstriert und die Bestrafung der Verantwortlichen gefordert. "Gefängnis!" und "Verhaftet die Verbrecher!", stand auf Schildern von Protestierenden zu lesen, die sich am Dienstagabend in der zweitgrößten Stadt des Landes versammelten. Viele hatten ihre Hände mit roter Farbe bemalt. Zu Beginn des Protests gedachten die Menschen der 14 Todesopfer, unter denen auch Kinder waren.

Nach Halloween-Randale: Ermittlungen gegen Verdächtige in Marl dauern an

Nach der Randale in der Halloweennacht im nordrhein-westfälischen Marl dauern die Ermittlungen der Polizei gegen zwölf teils minderjährige Tatverdächtige an. Wie die Beamten in Recklinghausen am Dienstag mitteilten, laufen die Ermittlungen unter anderem wegen besonders schweren Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs gegen Vollstreckungsbeamte. Die Verdächtigen zwischen 14 und 25 Jahren sollen Einsatzkräfte mit Böllern, Steinen und mit brennendem Material beworfen haben.

Prozess um tödlichen Kopfstich nach Streit zwischen Großfamilien in Stade begonnen

Vor dem Landgericht im niedersächsischen Stade hat am Dienstag der Prozess um die Tötung eines Manns durch einen Messerstich in den Kopf begonnen. Angeklagt ist ein 34-Jähriger, dem die Staatsanwaltschaft einen Mord sowie gefährliche Körperverletzung vorwirft. Er soll einen 35-Jährigen im März in der Stader Innenstadt während einer Auseinandersetzung zwischen Mitgliedern zweier konkurrierender Großfamilien auf offener Straße tödlich verletzt haben.

Textgröße ändern: