Portugal erinnert vor Frauentag an Opfer häuslicher Gewalt
Einen Tag vor dem internationalen Frauentag hat Portugal einen nationalen Trauertag für die weiblichen Opfer häuslicher Gewalt begangen. Vor allen Amtsgebäuden wehte die portugiesische Fahne am Donnerstag auf Halbmast. Die Regierung hielt eine Schweigeminute ein, ebenso das Parlament.
"Die Gewalt muss aufhören, und das bedeutet eine kollektive Verantwortung für die gesamte Gesellschaft und jeden von uns", schrieb Ministerpräsident António Costa von der Sozialistischen Partei (PS) im Kurzbotschaftendienst Twitter.
Nach Angaben der Frauenrechtsgruppe Umar wurden im vergangenen Jahr in Portugal 28 Frauen von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Zwischen 2004 und 2018 gab es demnach 503 weibliche Todesopfer, das sind mehr als 33 im Jahresdurchschnitt.
Seit Jahresbeginn berichteten die Medien über den Tod von einem Dutzend Frauen. Manuela Tavares von der Umar-Leitung sagte der Nachrichtenagentur AFP, der "Femizid" sei eine "nationale Geißel". Die Menschen müssten dafür "sensibilisiert" werden. Umar hatte die Frauen dazu aufgefordert, sich am Donnerstag schwarz zu kleiden.
(P.Vasilyevsky--DTZ)