Lange Haftstrafen für weiße Farmer in Südafrika wegen Mordes an Jugendlichem
Ein Gericht in Südafrika hat am Mittwoch zwei weiße Farmer wegen Mordes an einem jungen Schwarzen zu langen Haftstrafen verurteilt. Der 15-Jährige musste sterben, weil er nach Aussagen der beiden Angeklagten Sonnenblumen von ihrer Farm gestohlen haben soll: Für die grausame Tat muss der 28-jährige Pieter Doorewaard mindestens 18 Jahre Haft verbüßen, der 35-jährige Philip Schutte muss für 23 Jahre ins Gefängnis.
Richter Ronald Hendricks befand die beiden für schuldig, Matlhomola Mosweu im April 2017 ermordet zu haben. Das Verhalten der Männer sei "beschämend" gewesen. Schutte stieß den Jugendlichen demnach aus einem fahrenden Auto. Die beiden hatten ausgesagt, der Junge sei auf der Fahrt aus dem Wagen gesprungen. Der Richter schenkte dieser Darstellung keinen Glauben. Mosweu brach sich bei dem Sturz das Genick.
Der Vorfall hatte zu gewaltsamen Angriffen auf Eigentum von Weißen in der Stadt Coligny geführt. Richter Hendricks machte dafür vor allem die zähe Polizeiarbeit verantwortlich. Rassistisch motivierte Straftaten weißer Farmer gegen Schwarze kommen in Südafrika häufig vor. 2016 sorgten zwei Landwirte für Empörung, die einen Schwarzen in einen Sarg sperrten, was dieser aber überlebte. Die Täter wurden zu 16 und 19 Jahren Gefängnis verurteilt.
(Y.Leyard--DTZ)