Hunderttausende Jecken trotzen Regen und Sturm am Rosenmontag
Regen und Sturm haben das närrische Treiben am Rosenmontag in Deutschland getrübt. Dennoch säumten in den Karnevalshochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz wieder hunderttausende Menschen die Straßen zu den traditionellen Rosenmontagszügen, die allerdings in diesem Jahr unter Einschränkungen stattfanden. In einzelnen Städten wie Bottrop in Nordrhein-Westfalen oder Fulda in Hessen sorgte Sturmtief "Bennet" sogar dafür, dass Züge abgesagt wurden.
In Köln startete am Montagmorgen bei noch trockenem und teils sogar sonnigem Wetter pünktlich um 10.00 Uhr der Rosenmontagszug. Allerdings mussten die Kölner Jecken wegen der Sturmwarnungen auf Schilder, Fahnen und tragbare Großfiguren verzichten; auch die Pferde der Reitercorps blieben im Stall. Später regnete und stürmte es aber auch in Köln, wo in diesem Jahr unter dem Motto "Uns Sproch es Heimat" gefeiert wurde.
Schon vor dem Start der Rosenmontagszüge wurden auch in Mainz und Düsseldorf Einschränkungen beschlossen. So waren in beiden Städten aus Sicherheitsgründen keine Pferde dabei. In Düsseldorf entschieden sich die Veranstalter zudem aufgrund der Wetterprognosen, den "Zoch" 90 Minuten später als geplant um 13.30 Uhr starten zu lassen. In Düsseldorf wurde unter dem Motto "gemeinsam jeck" gefeiert, in Mainz hieß es: "Der Gardisten bunte Pracht erfreut ganz Meenz an Fassenacht".
Auch in anderen Städten mit kleineren Zügen kam es zu Einschränkungen. Dies betraf meist den Verzicht auf höhere Aufbauten, Fahnen oder Pferde. Vereinzelt wurden Züge auch abgesagt. So entschied die Stadt Bottrop bereits am Sonntag, den Rosenmontagszug wegen vorhergesagter Orkanböen abzusagen. In Hessen wurden am Montag die Züge in Fulda und Seligenstadt gekippt. Die Polizei Fulda erklärte, dass ein Rosenmontagszug "unverantwortlich" gewesen wäre. In der osthessischen Stadt seien Bäume umgestürzt und Ziegel von den Dächern geweht worden.
Im Mittelpunkt der großen Rosenmontagszüge in den Hochburgen Köln, Düsseldorf und Mainz standen wie in jedem Jahr die großen Motivwagen, mit denen die Jecken das politische und gesellschaftliche Geschehen aufs Korn nehmen. Zu den Themen gehörten etwa der Brexit, die große Koalition in Berlin oder auch der Missbrauchsskandal der Kirche.
(Y.Ignatiev--DTZ)