Suhl in Thüringen hat den höchsten Altersdurchschnitt
Nirgendwo in Deutschland ist der Altersdurchschnitt höher als in Suhl. In der thüringischen Kleinstadt liegt dieser bei 50,3 Jahren und damit sechs Jahre über dem Bundesschnitt, wie aus einer am Montag vorgestellten Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) Köln zum Thema Demografie hervorgeht. Die Region Suhl steht demnach idealtypisch dafür, dass die Bevölkerung ländlicher Regionen schrumpft und zugleich älter wird.
Denn Suhl ist nach Angaben der Experten zugleich die am schnellsten alternde Gemeinde bundesweit. 1995 lag der Altersschnitt dort noch bei 38,8 Jahren und damit ein Jahr unter dem Bundesdurchschnitt. Seitdem teile die Stadt allerdings das "Los vieler ländlicher Regionen, die kontinuierlich altern und schrumpfen", heißt es in der Untersuchung.
Die Städte durchlaufen hingegen die gegenteilige Entwicklung: Sie wachsen und verjüngen sich dabei. So beträgt der Altersdurchschnitt in Frankfurt am Main laut IW 40,6 Jahre. Um die Jahrtausendwende war es noch ein Jahr mehr. Den Forschern zufolge zieht es vor allem junge Menschen Anfang 20 wegen Ausbildung, Arbeit und Lebensgefühl dorthin.
Die Städte altern daher trotz des generellen Alterungstrends in Deutschland zumindest vorübergehend noch nicht, wie es in der Analyse weiter heißt. Besonders deutlich zeigt sich diese Entwicklung demnach in mittelgroßen Städten mit Hochschulen wie etwa Münster oder Heidelberg.
Der Anteil der 20- bis 25-Jährigen in diesen Städten ist höher als in Millionenmetropolen wie Berlin oder Hamburg. Für die Studie untersuchten die Ökonomen die Daten von 71 kreisfreien Städten sowie 330 Gemeinden.
(Y.Ignatiev--DTZ)