Österreichischer Kabarettist Werner Schneyder gestorben
Der Kabarettist, Autor und Moderator Werner Schneyder ist im Alter von 82 Jahren gestorben. Er sei am Samstag tot in seiner Wiener Wohnung aufgefunden worden, berichtete die österreichische Nachrichtenagentur APA am Sonntag. Österreichs Präsident Alexander Van der Bellen würdigte Schneyder als einen der "vielfältigsten und beliebtesten Künstler" seines Landes. In Deutschland war Schneyder vor allem für seine Zusammenarbeit mit der Kabarett-Legende Dieter Hildebrandt und als Sportmoderator im ZDF bekannt.
Der am 25. Januar 1937 in Graz als Sohn eines Kaufmanns geborene Schneyder begann seine Karriere als freier Lokal- und Sportreporter, seine Leidenschaft war das Boxen. Schneyder, der seit 2011 in zweiter Ehe mit einer Deutschen verheiratet war, veröffentlichte auch Bühnenstücke, Theaterkritiken sowie mehrere Taschenbücher mit Aphorismen und Gedichten.
Schneyder habe "polemisch, spöttisch, politisch" unterhalten, schrieb Van der Bellen im Internet-Kurzbotschaftendienst Twitter. "Sein Tod reißt eine schmerzliche Lücke ins Kulturschaffen."
Schneyder bezeichnete sich selbst gerne als einen "Universaldilettanten". Der studierte Publizist und Kunstgeschichtler arbeitete auch als Schauspieler, Sänger, Werbetexter oder Essayist. Mit Hildebrandt und dem Programm "Talk täglich" begann 1974 eine erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden, die 1982 endete. Schneyder war auch häufiger zu Gast in Hildebrandts Kabarett-Sendung "Scheibenwischer". Vielen Fernsehzuschauern war er zudem als Gastmoderator des ZDF-"Sportstudios" bekannt.
Schneyder war Mitglied des österreichischen PEN-Clubs und Träger zahlreicher Auszeichnungen. Seine Memoiren erschienen 2006 unter dem Titel "Ich, Werner Schneyder. Meine zwölf Leben".
(W.Uljanov--DTZ)