Deutsche Tageszeitung - Patient stirbt durch Morphium: Oberarzt in Bayern wegen Mordes angeklagt

Patient stirbt durch Morphium: Oberarzt in Bayern wegen Mordes angeklagt


Patient stirbt durch Morphium: Oberarzt in Bayern wegen Mordes angeklagt
Patient stirbt durch Morphium: Oberarzt in Bayern wegen Mordes angeklagt / Foto: © AFP/Archiv

Die Staatsanwaltschaft im bayerischen Regensburg hat einen ehemaligen Oberarzt aus einem Krankenhaus im bayerischen Kelheim wegen Mordes angeklagt. Dem in Untersuchungshaft sitzenden 49 Jahre alten Mediziner werde vorgeworfen, einem 79 Jahre alten Patienten 2022 ohne medizinischen Grund Morphium verabreicht und ihn so getötet zu haben, teilte die Ermittlungsbehörde am Donnerstag mit. Bei einer nicht genannten Zahl weiterer verdächtiger Todesfälle werde noch gegen den Mann ermittelt.

Textgröße ändern:

Die Ermittlungen gegen den Mann liefen bereits seit Juli vergangenen Jahres, im April dieses Jahres wurde er in Untersuchungshaft genommen. Bei den weiteren verdächtigen Todesfällen hatten den Angaben zufolge Mitarbeiter der Intensivstation diese als bedenklich eingestuft. Diese Fälle seien Gegenstand noch laufender Ermittlungen.

Beim angeklagten Fall soll der Arzt am 8. Juli 2022 bei dem Patienten die bisherigen Medikamente abgesetzt und die intravenöse Injektion von Morphium angeordnet haben. Danach soll der damalige Oberarzt selbst die Dosierung derart erhöht haben, dass dies zum Tod führen musste - bereits am Tag nach der Erhöhung der Dosierung starb der Patient.

Der Staatsanwaltschaft zufolge war bei den Ermittlungen die Frage, ob die Umstellung der kurativen Behandlung des Patienten auf eine palliative Versorgung medizinisch indiziert war. Ein Gutachten der rechtsmedizinischen Abteilung der Ludwig-Maximilians-Universität München sah keinen Anlass für die Umstellung auf eine palliative Behandlung.

Der Oberarzt gab während der Ermittlungen an, sich an den Vorfall nicht erinnern zu können. Er ließ aber zwei medizinische Sachverständigengutachten vorlegen, die zu dem Ergebnis kamen, dass eine palliative Versorgung gerechtfertigt gewesen sei.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Siebeneinhalb Jahre Haft für Frau wegen Totschlags an Mann in Baden-Württemberg

Das Landgericht Konstanz hat im Fall der Tötung eines Manns in einer Wohnung die Angeklagte wegen Totschlags zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde ihre Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag in der baden-württembergischen Stadt mitteilte.

Schleswig-Holstein: Mann nach Irrfahrt mit Rettungswagen in Untersuchungshaft

Nach einer Irrfahrt mit einem gestohlenen Rettungswagen von Hamburg nach Kiel ist ein 29-Jähriger nun doch in Untersuchungshaft genommen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Kiel mitteilten, wurde er am Mittwoch wieder aus einer psychiatrischen Fachklinik entlassen, in die ihn ein Amtsarzt am Montag eingewiesen hatte. Die Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin einen Untersuchungshaftbefehl, der Mann kam in ein Gefängnis.

Anklage gegen mutmaßlichen Fluchthelfer in Rheinland-Pfalz

Die Staatsanwaltschaft im rheinland-pfälzischen Landau hat Anklage gegen einen Mann erhoben, der einem Gefangenen während eines Freigangs bei seiner Flucht aus dem Gefängnis geholfen haben soll. Dem 45-Jährigen werden Gefangenenbefreiung und Vollstreckungsvereitelung vorgeworfen, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Demnach soll der 45-Jährige wissentlich in die Fluchtpläne des 43-Jährigen eingebunden gewesen sein.

Jugendliche liefern sich in Nordrhein-Westfalen Verfolgungsjagd mit Polizei

Vier Jugendliche haben sich in Nordrhein-Westfalen eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Der 16-jährige Fahrer raste teilweise mit deutlich mehr als hundert Stundenkilometern, auch über einen Gehweg und ohne Licht, wie die Polizei Gütersloh am Donnerstag mitteilte. Im Auto saßen drei weitere Jugendliche im Alter zwischen 14 bis 17 Jahren. Der Wagen gehört demnach einem Verwandten des 16-Jährigen.

Textgröße ändern: