Deutsche Tageszeitung - Haftstrafe im Schweinfurter Dämonenprozess: Angeklagter muss in Entziehungsanstalt

Haftstrafe im Schweinfurter Dämonenprozess: Angeklagter muss in Entziehungsanstalt


Haftstrafe im Schweinfurter Dämonenprozess: Angeklagter muss in Entziehungsanstalt
Haftstrafe im Schweinfurter Dämonenprozess: Angeklagter muss in Entziehungsanstalt / Foto: © AFP/Archiv

Im sogenannten Dämonenprozess hat das Landgericht Schweinfurt den geistigen Führer einer spirituellen Gemeinschaft zu zwei Jahren und neun Monaten Gefängnis verurteilt. Außerdem ordnete das Gericht in dem Urteil am späten Dienstag die Unterbringung des Manns in einer Entziehungsanstalt an, wie ein Gerichtssprecher am Mittwoch mitteilte. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

Textgröße ändern:

Dem Mann wurden unter anderem mehrfache Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Mit dem Strafmaß blieb das Gericht deutlich unter den Forderungen von Staatsanwaltschaft und Nebenklage, die Strafen zwischen sechseinhalb und sieben Jahren gefordert hatten.

Die Staatsanwaltschaft warf dem Mann vor, davon überzeugt zu sein, dass seine Lebensgefährtin von einem Dämon besessen sei und er diesen unter anderem mit Schlägen austreiben müsse. Die Gemeinschaft lebt in einem ehemaligen Kloster und stand schon häufiger in der Kritik. Zumindest beim Angeklagten soll Drogenkonsum einen großen Einfluss gehabt haben.

(Y.Leyard--DTZ)

Empfohlen

Siebeneinhalb Jahre Haft für Frau wegen Totschlags an Mann in Baden-Württemberg

Das Landgericht Konstanz hat im Fall der Tötung eines Manns in einer Wohnung die Angeklagte wegen Totschlags zu siebeneinhalb Jahren Haft verurteilt. Zudem wurde ihre Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag in der baden-württembergischen Stadt mitteilte.

Schleswig-Holstein: Mann nach Irrfahrt mit Rettungswagen in Untersuchungshaft

Nach einer Irrfahrt mit einem gestohlenen Rettungswagen von Hamburg nach Kiel ist ein 29-Jähriger nun doch in Untersuchungshaft genommen worden. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag in Kiel mitteilten, wurde er am Mittwoch wieder aus einer psychiatrischen Fachklinik entlassen, in die ihn ein Amtsarzt am Montag eingewiesen hatte. Die Staatsanwaltschaft beantragte daraufhin einen Untersuchungshaftbefehl, der Mann kam in ein Gefängnis.

Anklage gegen mutmaßlichen Fluchthelfer in Rheinland-Pfalz

Die Staatsanwaltschaft im rheinland-pfälzischen Landau hat Anklage gegen einen Mann erhoben, der einem Gefangenen während eines Freigangs bei seiner Flucht aus dem Gefängnis geholfen haben soll. Dem 45-Jährigen werden Gefangenenbefreiung und Vollstreckungsvereitelung vorgeworfen, wie die Behörde am Donnerstag mitteilte. Demnach soll der 45-Jährige wissentlich in die Fluchtpläne des 43-Jährigen eingebunden gewesen sein.

Jugendliche liefern sich in Nordrhein-Westfalen Verfolgungsjagd mit Polizei

Vier Jugendliche haben sich in Nordrhein-Westfalen eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert. Der 16-jährige Fahrer raste teilweise mit deutlich mehr als hundert Stundenkilometern, auch über einen Gehweg und ohne Licht, wie die Polizei Gütersloh am Donnerstag mitteilte. Im Auto saßen drei weitere Jugendliche im Alter zwischen 14 bis 17 Jahren. Der Wagen gehört demnach einem Verwandten des 16-Jährigen.

Textgröße ändern: