Behörden wollen Schuldigen für schwarzen Schnee in Sibirien gefunden haben
Schwarzer Schnee hatte vor über zwei Wochen große Besorgnis bei den Bewohnern mehrerer Orte im sibirischen Kusbass-Kohlerevier ausgelöst - nun haben die Behörden nach eigenen Angaben den mutmaßlichen Verursacher gefunden. Am Dienstag ließ der Gouverneur der betroffenen Region Kemerowo eine Kohlefabrik vorübergehend schließen. Die Behörden warfen ihrem Management vor, den bei der Produktion anfallenden Kohlestaub seit Jahren ungefiltert in die Luft zu blasen.
"Sie töten sich, Sie töten die Menschen, die für sie arbeiten, und Sie töten alles um sich herum", sagte Gouverneur Sergej Ziwiljow im Fernsehen. Er kündigte an, alle Dokumente über die Fabrik der Staatsanwaltschaft zu übergeben und persönlich die Beaufsichtigung der Fabrik zu übernehmen.
Die Fabrik liegt in der Stadt Kiseljowsk, die gemeinsam mit zwei weiteren Städten besonders schwer unter dem ungewöhnlichen Schneefall gelitten hatte. Fotos in den Online-Netzwerken zeigten grauen bis schwarzen, öligen Schnee, der Häuser und Autos bedeckte und sich nach Angaben der Einwohner nur schwer abwaschen ließ. Einige verglichen ihre Umgebung bereits mit dem düsteren Reich Mordor aus Tolkiens "Herr der Ringe".
Viele fürchteten um ihre Gesundheit und vor allem um die Gesundheit ihrer Kinder und verboten ihnen, draußen zu spielen. Messungen ergaben, dass die Luftverschmutzung doppelt so hoch war wie der Grenzwert.
(A.Nikiforov--DTZ)