"Wolfgat"-Betreiber will nach Ehrung mit World Restaurant Award nichts ändern
Nach der Auszeichnung eines kleinen Restaurants in einem abgelegenen südafrikanischen Fischerdorf mit dem World Restaurant Award will der Koch und Betreiber weder die Preise erhöhen noch sonst irgendetwas an seinem Lokal "Wolfgat" ändern. Die Auszeichnung mit dem Hauptpreis des neuen Gastro-Wettbewerbs vor einer Woche "wird nichts daran ändern, wie das Wolfgat betrieben wird", sagte Kobus Van der Merwe der Nachrichtenagentur AFP.
Das Strand-Lokal befindet sich im Fischerdorf Paternoster rund 150 Kilometer nordwestlich von Kapstadt und bietet Platz für lediglich 20 Gäste. Van der Merwe setzt ausschließlich auf frische und unbehandelte Produkte aus der Region. Serviert werden unter anderem Muscheln, Austern und Gräser, die in den Dünen um das Restaurant wachsen.
Ein siebengängiges Degustationsmenü kostet umgerechnet 53 Euro, und das soll trotz des plötzlichen Ruhms des "Wolfgat" so bleiben. Der 38-jährige Van der Merwe hatte erst mit 30 angefangen, professionell zu kochen, erst vor zwei Jahren eröffnete er das "Wolfgat". Sein Team besteht überwiegend aus Frauen ohne reguläre Ausbildung.
Die Art, wie sein Restaurant betrieben werde, sei "dauerhaft - so funktioniert das für uns", hob der Inhaber hervor. Es gebe ein ideales Gleichgewicht "zwischen der Zahl der Personen, die wir bewirten, was wir in der Natur finden können, was die Belegschaft tun kann und der Größe des Gebäudes".
Die Bedingungen, unter denen das "Wolfgat"-Team arbeitet, unterscheiden sich mitunter deutlich von denen in Restaurants in den großen Metropolen. "Manchmal ist es wie Kochen in einem Katastrophengebiet. Wir haben Stromausfälle und kein Wasser, weil das örtliche Speicherbecken leer ist. Aber das sind Herausforderungen, mit denen wir klar kommen müssen."
Solche Widrigkeiten machten "kreativ", sagte Van der Merwe. So könne er das hausgemachte Brot auch auf offenem Feuer backen. Die Gäste sind von der Einfachheit des Restaurants häufig überrascht. "Oft kommen Gäste und wollen das Licht in der Toilette anmachen und ich sage: ’Tut mir leid, wir haben keinen Strom’."
(A.Stefanowych--DTZ)