Behördenchef: Waffe des Flugzeugentführers in Bangladesch war offenbar Attrappe
Der in Bangladesch erschossene Flugzeugentführer hatte nach neuen Angaben offenbar keine echte Waffe bei sich. "Laut denjenigen, die sie gesehen haben, war die Waffe anscheinend eine Attrappe", erklärte der Chef von Bangladeschs Behörde für zivile Luftfahrt, Nayeem Hasan, am Montag. Damit widersprach er einem Passagier, der vor Journalisten gesagt hatte, der Entführer habe womöglich zwei Mal mit seiner Waffe geschossen.
Der 25-jährige Geiselnehmer hatte am Sonntag in einer Passagiermaschine der staatlichen Fluggesellschaft Biman Besatzungsmitglieder als Geiseln genommen und eine Notlandung auf dem Flughafen von Chittagong erzwungen. Bei einem Einsatz von Spezialkräften wurde der Mann getötet, die 134 Passagiere und 14 Besatzungsmitglieder an Bord blieben unverletzt.
Der Chef des Flughafens Chittagong, Sarwar-e-Jaman, sagte der Nachrichtenagentur AFP, der Entführer sei "psychisch unausgeglichen" gewesen. "Als Grund für die Entführung nannte er Probleme mit seiner Frau", führte Sarwar aus. Der Entführer habe verlangt, mit der bangladeschischen Regierungschefin Sheikh Hasina zu sprechen.
Flug BG147 hatte die Passagiere von Bangladeschs Hauptstadt Dhaka über Chittagong nach Dubai bringen sollen, als die Geiselnahme in der Luft begann. Nach der Notlandung traten die Sicherheitsbehörden in Verhandlungen mit dem Geiselnehmer, währenddessen wurde der Einsatz der Spezialkräfte vorbereitet. In einem knapp zehnminütigen Einsatz stürmten sie das Flugzeug und schossen auf den Geiselnehmer. Er erlag später seinen Verletzungen.
Armeesprecher Motiur Rahman begründete die Schüsse auf den Geiselnehmer damit, dass der 25-Jährige sich geweigert habe aufzugeben und "aggressiv" geworden sei. Die Behörden gehen nun der Frage nach, wie der Täter am Internationalen Flughafen von Dhaka unbemerkt eine Waffenattrappe an Bord des Flugzeugs schmuggeln konnte. Die Sicherheitsvorkehrungen an dem Flughafen entsprächen internationalen Standards und es sei "praktisch unmöglich", sie zu umgehen, betonte Luftfahrtbehördenchef Hasan.
(W.Budayev--DTZ)