Deutsche Tageszeitung - Guterres fordert mehr finanzielle Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel

Guterres fordert mehr finanzielle Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel


Guterres fordert mehr finanzielle Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel
Guterres fordert mehr finanzielle Anstrengungen im Kampf gegen Klimawandel / Foto: © AFP

Überschwemmungen, Waldbrände, Wirbelstürme: Nach Ansicht von UN-Generalsekretär António Guterres ist die Welt nicht ausreichend auf die vom Klimawandel verursachten Katastrophen vorbereitet und muss dringend nachbessern. "Die Klimakatastrophe ist die neue Realität. Und wir halten nicht Schritt", sagte Guterres am Donnerstag bei der Vorstellung des jährlichen Berichts des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (Unep). "Wir können den Schutz nicht aufschieben. Wir müssen handeln - jetzt", forderte Guterres.

Textgröße ändern:

Laut dem Unep-Bericht wurden Entwicklungsländern im Jahr 2022 rund 28 Milliarden Dollar (26 Milliarden Euro) für die Anpassung an den Klimawandel zur Verfügung gestellt - was kaum einem Zehntel dessen entsprach, was diese tatsächlich benötigten.

Der Betrag stellte demnach zwar einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr dar, er reichte dennoch bei weitem nicht aus. Schätzungen des UN-Programms zufolge werden jährlich zwischen 215 und 387 Milliarden Dollar für die Anpassung in den Entwicklungsländern benötigt.

Doch Leidtragende der katastrophalen Folgen des menschengemachten Klimawandels sind schon lange nicht mehr ausschließliche Entwicklungsländer. "Vom Anstieg des Meeresspiegels und extremen Hitzewellen bis hin zu unerbittlichen Dürren und Überschwemmungen - die Auswirkungen des Klimawandels sind inzwischen überall auf der Welt zu spüren", sagte der Geschäftsführer der international tätigen Organisation Global Center of Adaptation, Patrick Verkooijen. Keine Nation und keine Gemeinschaft seien dagegen immun.

Erst vor wenigen Tagen waren in Spanien mehr als 200 Menschen bei verheerenden Überschwemmungen ums Leben gekommen. Den Behörden wurde vorgeworfen, nicht ausreichend vorbereitet gewesen zu sein.

Die Aufstockung der Klimafinanzierung ist auch das zentrale Thema bei der am Montag beginnenden UN-Klimakonferenz (COP29) in Aserbaidschans Hauptstadt Baku. Bislang hatten sich die Industrienationen verpflichtet, jährlich 100 Milliarden Dollar für Klimaschutzmaßnahmen in Entwicklungsländern zur Verfügung zu stellen. Dieser Betrag soll nun wesentlich erhöht werden - laut Experten ist mindestens eine Verzehnfachung nötig.

Bei der am Wochenende zu Ende gegangenen UN-Artenschutzkonferenz (COP16) im argentinischen Cali konnte allerdings keine Finanzierungsvereinbarung erzielt werden. Auch die Wahl von Donald Trump zum nächsten US-Präsidenten trübt die Aussichten auf erfolgreiche Beschlüsse bei der anstehenden Klimakonferenz. Der Republikaner hat bereits den Austritt seines Landes aus dem internationalen Klimaschutzprozess angekündigt.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Auf Flucht von Hausdach gestürzt: Einbrecher in Herne lebensgefährlich verletzt

Ein ertappter Einbrecher ist bei seiner Flucht über das Dach eines Mehrfamilienhauses im nordrhein-westfälischen Herne rund zehn Meter tief abgestürzt. Wie die Polizei in Bochum mitteilte, verletzte sich der 50-Jährige bei dem Geschehen am frühen Donnerstagmorgen lebensgefährlich.

BGH verhandelt über Sonntagsverkauf von Weihnachtsdeko im Gartenmarkt

Die Balance zwischen Vorweihnachtsfreude und Feiertagsruhe hat am Donnerstag den Bundesgerichtshof (BGH) beschäftigt. Der erste Zivilsenat in Karlsruhe verhandelte über ein Gartencenter in Nordrhein-Westfalen, das im November 2022 an einem Sonntag neben Blumen, Pflanzen und Tannenbäumen auch Weihnachtsdekoration verkaufte. Die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs will das verbieten lassen. (Az. I ZR 38/24)

Mehr als ein Jahr nach Tötungsdelikt in Pulheim: Tatverdächtiger festgenommen

Mehr als ein Jahr nach dem gewaltsamen Tod eines 85-Jährigen im nordrhein-westfälischen Pulheim ist ein Tatverdächtiger im Kosovo gefasst worden. Nach Zeugenhinweisen infolge der Sendung "Aktenzeichen XY ... ungelöst" nahmen Beamte einer Spezialeinheit der kosovarischen Polizei den 26-Jährigen im Oktober fest, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Köln am Donnerstag mitteilten. Der Mann stehe unter dringendem Mordverdacht.

Fünf Jahre Haft für sexuellen Missbrauch an 13-Jähriger in Hotel in Düsseldorf

Das Landgericht Düsseldorf hat einen 32-Jährigen wegen sexuellen Missbrauchs an einer 13-Jährigen in einem Hotel zu fünf Jahren Haft verurteilt. Schuldig gesprochen wurde er zudem wegen des Besitzes und der Herstellung von Kinderpornografie, wie eine Gerichtssprecherin am Donnerstag mitteilte. Die Kammer sah es als erwiesen an, dass der Mann die 13-Jährige im April auf Instagram kennen gelernt hatte.

Textgröße ändern: