Deutsche Tageszeitung - Mindestens 1,33 Milliarden Euro Schaden durch Einsturz des Kölner Stadtarchivs

Mindestens 1,33 Milliarden Euro Schaden durch Einsturz des Kölner Stadtarchivs


Mindestens 1,33 Milliarden Euro Schaden durch Einsturz des Kölner Stadtarchivs
Mindestens 1,33 Milliarden Euro Schaden durch Einsturz des Kölner Stadtarchivs / Foto: ©

Beim verheerenden Einsturz des Kölner Stadtarchivs vor zehn Jahren ist nach aktuellen Schätzungen der Stadt ein Gesamtschaden von mindestens 1,33 Milliarden Euro entstanden. Darin enthalten sind allein über 700 Millionen Euro für die Restaurierung beziehungsweise den Verlust eines Teils der damals verschütteten Archivalien, wie die Stadtverwaltung am Freitag mitteilte. Die fachkundige Aufbereitung des beschädigten Archivguts dürfte noch 30 Jahre dauern.

Textgröße ändern:

Das Archivgebäude in der Kölner Südstadt war am frühen Nachmittag des 3. März 2009 bei U-Bahnbauarbeiten in eine riesige unterirdische Baugrube gestürzt und hatte zwei Nachbarhäuser mit in die Tiefe gerissen. In einem dieser Häuser starben zwei junge Männer, deren Leichen erst Tage nach der Katastrophe aus dem Schutt geborgen werden konnten.

In der Debatte über die genaue Einsturzursache waren in der Vergangenheit unterschiedliche Positionen der Stadt und der Arbeitsgemeinschaft (Arge) der damals beim U-Bahnbau tätigen Unternehmen deutlich geworden. Der Kölner Stadtdirektor Stephan Keller kündigte am Freitag vor Journalisten an, die Stadt Köln wolle von der Arge den finanziellen Schaden in kompletter Höhe zurückfordern.

Abzuwarten bleibe, ob dabei eine Verständigung mit den Baufirmen erzielt werden könne oder aber die Stadt ihre Forderungen in einem Zivilprozess geltend machen werde. Unabhängig von einem möglichen künftigen Zivilverfahren waren zuletzt zwei Strafprozesse um den Archiveinsturz mit zwei Bewährungsstrafen und drei Freisprüchen zu Ende gegangen. Diese Urteile sind noch nicht rechtskräftig.

Gut eine Woche vor dem zehnten Jahrestag der Katastrophe sagte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), Entsetzen, Trauer und Fassungslosigkeit über den Archiveinsturz säßen in Köln weiter tief. "Es sind Katastrophen wie diese, die uns bewusst machen: In der Kürze eines Wimpernschlags kann das ganze Leben anders aussehen."

Für den Jahrestag am Sonntag kommender Woche ist an der Einsturzstelle am Köln Waidmarkt eine Gedenkveranstaltung mit einer Schweigeminute für die Opfer geplant.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Suche nach weiteren Flutopfern in Spanien kommt nur schleppend voran

Nach der Flutkatastrophe in Spanien kommt die Suche nach Vermissten weiter nur schleppend voran. Am Montagabend meldeten die Behörden den Fund einer weiteren Leiche. Die Zahl der Todesopfer, die zuvor bei 217 gelegen hatte, stieg damit auf 218. Wie viele Menschen noch vermisst werden, ist aber immer noch völlig unklar.

Waffen in Geheimversteck: Rentner in Bayern hortet großes Arsenal

Ein 70 Jahre alter Mann hat im bayerischen Landkreis Wunsiedel ein großes Arsenal an Waffen und Munition gehortet. Zum Verstecken seiner größtenteils illegal gehorteten Schuss- und Kriegswaffen schuf der Mann mehrere Verstecke und zog sogar eigens in seinem Keller eine neue Wand ein, wie der Zoll in München am Dienstag mitteilte. Der Waffennarr sei nach einer vorläufigen Festnahme wieder frei.

Mutmaßlich rechtsextremistische Gruppierung Sächsische Separatisten zerschlagen

Sie sollen sich auf einen Zusammenbruch Deutschlands vorbereitet haben, um dann mit Waffengewalt Gebiete zu erobern: In Sachsen und Polen sind am Dienstag acht mutmaßliche Mitglieder einer rechtsextremistischen Gruppierung festgenommen worden. Sie nennen sich Sächsische Separatisten, wie die Bundesanwaltschaft in Karlsruhe mitteilte. In den eroberten Gebieten wollten sie demnach ein Staatswesen errichten, dass sich am Nationalsozialismus ausrichten sollte.

Nadel in Halloweensüßigkeit entdeckt: Polizei in Bayern ermittelt und warnt

In Oberbayern ermittelt Polizei nach dem Fund einer Metallnadel in einer Halloweensüßigkeit. Die Mutter eines Vierjährigen aus Kirchseeon alarmierte die Beamten, wie die Polizei in Ebersberg am Montag mitteilte. Sie hatte die Nadel beim Halbieren eines Schokoriegels entdeckt, den ihr Sohn an Halloween in Kirchseeon gesammelt hatte.

Textgröße ändern: