Super-Taifun "Kong-rey" trifft in Taiwan auf Land - Ein Toter und 73 Verletzte
Mindestens ein Mensch ist durch die vom Super-Taifun "Kong-rey" verursachten Unwetter in Taiwan ums Leben gekommen. Eine 56-jährige Frau sei gestorben, nachdem ein Baum im zentral gelegenen Landkreis Nantou auf ihr Auto gefallen sei, erklärte die Nationale Feuerbehörde am Donnerstag. Demnach wurden bisher 73 Menschen verletzt.
"Kong-rey" war am frühen Donnerstagnachmittag (Ortszeit) in Taiwan auf Land getroffen. Der Sturm habe um 13.40 Uhr (06.40 Uhr MEZ) die Ostküste der Insel in Höhe der Stadt Chenggong im Landkreis Taitung erreicht, teilte die Zentrale Wetterbehörde mit. In Taiwan blieben am Donnerstag Büros und Schulen geschlossen. Tausende Menschen brachten sich vor dem Taifun in Sicherheit. Schon bevor "Kong-rey" an Land traf, türmten sich an der bergigen Ostküste Taiwans bis zu zehn Meter hohe Wellen auf. Der Wetterbehörde zufolge wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 184 Kilometern pro Stunde gemessen. Behördenvertreter warnten vor "schwerwiegenden" Auswirkungen des Super-Taifuns.
Die Straßen der Millionenstadt Taipeh waren am Donnerstag bei schweren Regenfällen und heftigen Winden weitgehend menschenleer. Die Nationale Feuerwehrbehörde meldete zahlreiche umgestürzte Bäume und mehrere Schlammlawinen.
Zwischen Juli und Oktober wüten in Taiwan regelmäßig Tropenstürme. Nach Angaben des Meteorologen Chang Chun-yao ist es allerdings ungewöhnlich, dass sich noch so spät im Jahr ein solch starker Taifun wie "Kong-rey" ereignet. Dies sei zuletzt im Oktober 2004 mit dem Sturm "Nock-ten" der Fall gewesen.
Wissenschaftlern zufolge nehmen die Stürme infolge des Klimawandels an Häufigkeit und Intensität zu. Im Juli war mit "Gaemi" der stärkste Taifun seit acht Jahren auf Taiwan getroffen. Zehn Menschen starben, hunderte weitere wurden verletzt. Beim Sturm "Krathon" Anfang Oktober gab es in Taiwan ebenfalls mehrere Todesopfer und hunderte Verletzte.
(M.Dylatov--DTZ)