Deutsche Tageszeitung - Mordanklage gegen Russen nach Tötung ukrainischer Soldaten in bayerischer Klinik

Mordanklage gegen Russen nach Tötung ukrainischer Soldaten in bayerischer Klinik


Mordanklage gegen Russen nach Tötung ukrainischer Soldaten in bayerischer Klinik
Mordanklage gegen Russen nach Tötung ukrainischer Soldaten in bayerischer Klinik / Foto: © AFP/Archiv

Nach der Tötung zweier zur Behandlung nach Deutschland gereister ukrainischer Soldaten durch einen russischen Staatsangehörigen in einer bayerischen Klinik hat die Generalstaatsanwaltschaft München Anklage gegen den 57-Jährigen erhoben. Dem nach Angaben der Anklage von einem übersteigerten russischen Nationalismus gekennzeichneten Mann werde Mord aus Heimtücke und niederen Beweggründen vorgeworfen, teilten die Ermittler am Mittwoch mit. Das Landgericht München II muss nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens entscheiden.

Textgröße ändern:

Die beiden getöteten Soldaten hatten Kriegsverletzungen, die sie im Kampf für die Ukraine erlitten hatten und die im Zuge der Hilfen Deutschlands in der Unfallklinik in Murnau behandelt werden sollten. Beide Männer wurden dort operiert und befanden sich in der Rehabilitation. Als Folge ihrer Operationen seien sie zur Tatzeit körperlich stark eingeschränkt gewesen.

Der Angeklagte und die beiden Ukrainer sollen sich lose von früheren Begegnungen gekannt haben, der Russe soll dabei vom Einsatz der Ukrainer als Soldaten im Krieg gewusst haben. Am Tattag Ende April sollen die drei Männer gemeinsam Alkohol getrunken haben und dabei über die Situation in der Ukraine gestritten haben.

Der Angeschuldigte habe sich als Unterstützer des russischen Angriffs dadurch in seinem Nationalstolz verletzt gefühlt und sich außerdem in seiner Feindseligkeit gegenüber den ukrainischen Soldaten bestätigt gesehen. Nach Überzeugung der Ankläger habe er sich deshalb entschlossen, die beiden stark alkoholisierten Ukrainer durch einen Überraschungsangriff zu töten.

Dazu habe der Mann aus seiner nahen Wohnung ein Messer mit feststehender Klinge geholt. Seinem ersten Opfer habe er dann gezielt und mehrfach wuchtig in den Hals gestochen, so dass der Mann sofort starb. Anschließend habe er auch den zweiten Mann mit gezielten und wuchtigen Messerstichen niedergestochen und so getötet.

(M.Travkina--DTZ)

Empfohlen

Großeinsatz in Nordrhein-Westfalen: 41 Feuerwehrleute retten Mann aus Bach

Insgesamt waren 41 Feuerwehrleute beteiligt: Bei einem Großeinsatz in Nordrhein-Westfalen hat die Feuerwehr einen alten Mann gerettet, der in einen kleinen Bach gerutscht war. Ein Taxifahrer hatte den "betagten" Mann am Samstagmorgen vor seinem Haus in der Gemeinde Rheurdt abgesetzt und noch gewartet, dass er auch wohlbehalten an der Haustür ankommt, wie die Feuerwehr mitteilte. Doch der alte Mann rutschte aus und landete in einem kleinen Bach.

Venezuela: Justiz ermittelt gegen Oppositionschefin Machado wegen "Vaterlandsverrat"

In Venezuela hat die Staatsanwaltschaft Oppositionsführerin María Corina Machado wegen des Vorwurfs der Unterstützung für US-Sanktionen gegen die Regierung von Machthaber Nicolás Maduro ins Visier genommen. Die Ermittlungsbehörde erklärte am Freitag (Ortszeit), Machados öffentliche Äußerungen zu verschärften Sanktionen der USA gegen die Maduro-Regierung erfüllten "den Straftatbestand des Vaterlandsverrats".

Macron gedenkt des 80. Jahrestags der Befreiung Straßburgs und des KZ Struthof-Natzweiler

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und die derzeitige Bundesratspräsidentin, Saarlands Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD), gedenken am Samstag des 80. Jahrestags der Befreiung von Straßburg von der NS-Besatzung. Am 23. November 1944 waren die Franzosen unter General Philippe Leclerc in die elsässische Stadt einmarschiert, die Nazi-Deutschland vier Jahre zuvor de facto annektiert hatte. Macron will in einer Rede an der Universität den Widerstand gegen die Nationalsozialisten würdigen.

Haftstrafen nach Mord wegen Drogen in Hannover - Angeklagte vermindert schuldfähig

Das Landgericht Hannover hat einen Mann und eine Frau wegen Mordes an einem 62-Jährigen im Streit um Drogen zu 13 beziehungsweise neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Beide gelten als erheblich vermindert schuldfähig, wie ein Gerichtssprecher am Freitag mitteilte. Gegen sie wurde zudem die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt angeordnet.

Textgröße ändern: