Deutsche Tageszeitung - Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks warnt vor Hungersnot im Gazastreifen

Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks warnt vor Hungersnot im Gazastreifen


Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks warnt vor Hungersnot im Gazastreifen
Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks warnt vor Hungersnot im Gazastreifen / Foto: © AFP

Der Leiter des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA, Philippe Lazzarini, hat bei einem Berlin-Besuch vor einer Hungersnot im Gazastreifen gewarnt. Es bestehe die Gefahr, "dass wir in eine Situation geraten, in der eine Hungersnot oder akute Unterernährung leider wieder wahrscheinlich ist", sagte Lazzarini am Mittwoch bei einer Pressekonferenz.

Textgröße ändern:

Er zeichnete ein düsteres Bild der humanitären Lage im Gazastreifen, der "zu einer Art Ödland geworden ist, das, wie ich sagen würde, fast unbewohnbar ist". Ein Jahr nach Beginn des Gaza-Kriegs würden "eine Million Minderjährige derzeit in den Trümmern leben". Kinder seien auch besonders anfällig für Infektionskrankheiten.

Der UNRWA-Chef beklagte einen "drastischen Rückgang" der Anzahl der Konvois mit Nahrungsmittelhilfe im Süden des Gazastreifens. In den Norden seien zuletzt fast keine Hilfslieferungen mehr gelangt.

Der Hunger im Gazastreifen werde "künstlich erzeugt", sagte Lazzarini. Er beschuldigte Israel, "Konvois aktiv daran zu hindern, die Grenze zu überqueren". Eine Verschärfung der Krise könne verhindert werden, indem die Einreise von Konvois mit Lebensmittelhilfen in den Gazastreifen ermöglicht werde.

Auch die USA dringen auf eine deutliche Verbesserung bei den Hilfslieferungen. Die Regierung in Washington drohte damit, einen Teil ihrer Militärhilfen auszusetzen, sollte die israelische Regierung nicht binnen 30 Tagen für eine deutliche Verbesserung bei den Hilfslieferungen für die Palästinenser in dem Küstengebiet sorgen.

Die für die Zivilbevölkerung in den besetzten Gebieten zuständige israelische Behörde Cogat teilte mit, dass am Mittwoch "50 Lastwagen mit humanitärer Hilfe - darunter Lebensmittel, Wasser, medizinische Hilfsgüter" den nördlichen Gazastreifen erreicht hätten.

(V.Sørensen--DTZ)

Empfohlen

Umstrittener Umbau: Katholische Hedwigskathedrale in Berlin wiedereröffnet

Nach jahrelangen Umbaumaßnahmen ist die katholische Hedwigskathedrale in der Berliner Innenstadt wiedereröffnet worden. Das Gotteshaus solle als Einladung an alle Menschen verstanden werden - "an jene, die an Gott glauben, und an die, die ihre Lebensorientierung ohne Gott leben", sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch am Sonntag laut vorab verbreitetem Predigttext anlässlich der Wiedereröffnung. Die großen und einladenden Tore der Kathedrale stünden allen offen.

Mann fährt bei Schwerte rückwärts auf Autobahn: Fünf Verletzte bei Zusammenstoß

Ein Autofahrer ist am Samstagabend bei Schwerte in Nordrhein-Westfalen rückwärts auf die Autobahn gefahren und mit einem anderen Wagen zusammengestoßen. Fünf Menschen wurden dabei leicht verletzt, wie die Polizei in Dortmund am Sonntag berichtete. Die Verletzten, darunter zwei Kinder, wurden mit Rettungswagen in Krankenhäuser gebracht.

Spaziergänger in Hamburg finden Leiche ohne Kopf am Elbufer: Todesursache unklar

Eine angespülte Leiche ohne Kopf haben Spaziergänger im Hamburger Stadtteil Rissen am Samstagnachmittag am Elbufer gefunden. Wie ein Polizeisprecher am Sonntag mitteilte, handelt es sich um einen Torso. Er wurde zur Untersuchung in die Rechtsmedizin gebracht.

Nach Brand von Flüchtlingsunterkunft in NRW: Tatverdächtiger vorläufig festgenommen

Nach dem Brand einer Flüchtlingsunterkunft in Schleiden in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei einen Tatverdächtigen vorläufig festgenommen. Es handelt sich um einen 35-jährigen Bewohner der Einrichtung, wie die Polizei in Euskirchen am Samstagabend mitteilte.

Textgröße ändern: