Deutsche Tageszeitung - Hafturteil wegen Werfens von Gullydeckeln auf Autobahn in Niedersachsen rechtskräftig

Hafturteil wegen Werfens von Gullydeckeln auf Autobahn in Niedersachsen rechtskräftig


Hafturteil wegen Werfens von Gullydeckeln auf Autobahn in Niedersachsen rechtskräftig
Hafturteil wegen Werfens von Gullydeckeln auf Autobahn in Niedersachsen rechtskräftig / Foto: © AFP/Archiv

Mehr als zwei Jahre nach zwei Gullydeckelwürfen auf die Autobahn 7 in Niedersachsen ist die Verurteilung wegen versuchten Mordes rechtskräftig. Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verwarf nach Angaben vom Freitag die Revision eines der Angeklagten, eines zur Tatzeit 20-Jährigen, gegen das Urteil des Landgerichts Hildesheim. Es hatte den jungen Mann zu fünf Jahren Jugendstrafe verurteilt. (Az. 4 StR 163/24)

Textgröße ändern:

Ihn und einen damals 19-Jährigen sprach es im November 2023 des versuchten Mordes sowie der gefährlichen Körperverletzung und eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr schuldig. Der 19-Jährige wurde zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und drei Monaten verurteilt, er ging gegen das Urteil nicht in Revision. Ein weiterer 19-Jähriger bekam eine Bewährungsstrafe wegen Beihilfe zum versuchten Mord. Auch er ging nicht gegen das Hildesheimer Urteil vor.

Das Landgericht hatte festgestellt, dass die drei jungen Männer im August 2022 vier Gullydeckel mit einem Gewicht von je etwa 24 Kilogramm in das Auto des 20-Jährigen geladen hatten und zu einer Brücke über die A7 gefahren waren. Die beiden Hauptangeklagten hätten dann zwei Gullydeckel auf die Fahrbahn geworfen.

Der erste Deckel traf ein Auto, in dem zwei Menschen saßen, und durchschlug die Windschutzscheibe. Beide Insassen wurden schwer verletzt. Der zweite Deckel schlug auf der Fahrbahn auf, zerbrach dabei und beschädigte drei Autos, die darüber fuhren. Alle drei Angeklagten hielten es dem Landgericht zufolge für möglich und nahmen billigend in Kauf, dass durch ihre Taten Menschen sterben könnten.

Dem ältesten von ihnen wurde durch das Urteil für zwei Jahre die Fahrerlaubnis entzogen. Der Erlös von 6200 Euro aus der Versteigerung seines Autos wird eingezogen. Gegen seine Verurteilung wandte er sich an den BGH, um das Hildesheimer Urteil überprüfen zu lassen. Der BGH fand aber nun keine Rechtsfehler zu seinem Nachteil.

Die Ermittlungen in dem Fall hatten monatelang gedauert. Zunächst war ein in der Nähe wohnender 50-Jähriger als Verdächtiger betrachtet worden, er saß zeitweise in Untersuchungshaft. Bei weiteren Untersuchungen stellte sich später heraus, dass er nicht der Täter war.

Im April 2023 wurden dann die beiden jungen Hauptverdächtigen festgenommen. Nach damaligen Angaben von Polizei und Staatsanwaltschaft führte unter anderem das bei der Tat verwendete Auto auf ihre Spur. Das Fahrzeug war sowohl am Ort des Geschehens als auch beim vorangegangenen Diebstahl der Gullydeckel gesehen worden.

(I.Beryonev--DTZ)

Empfohlen

Emirate bestätigen Ermordung von Rabbiner und melden drei Festnahmen

Die Vereinigten Arabischen Emirate haben am Sonntag die Ermordung eines israelisch-moldauischen Rabbiners in dem Golfstaat bestätigt und die Festnahme von drei Verdächtigen bekannt gegeben. Das Innenministerium habe mitgeteilt, dass die Behörden "in Rekordzeit die drei an der Ermordung von Zvi Kogan beteiligten Täter festgenommen haben", berichtete die amtliche emiratische Nachrichtenagentur WAM. Israels Regierung hatte zuvor von einem "abscheulichen antisemitischen Terrorakt" gesprochen.

Hisbollah feuert 160 Geschosse auf Israel ab - Nach israelischen Angriffen auf Libanon

Die Kämpfe zwischen Israel und der libanesischen Hisbollah-Miliz sind am Wochenende mit unverminderter Härte fortgesetzt worden. Die pro-iranische Hisbollah feuerte am Sonntag nach israelischen Armeeangaben insgesamt rund 160 Geschosse auf Israel ab. Am Samstag waren bei israelischen Angriffen auf Ziele im Libanon nach libanesischen Angaben insgesamt mindestens 45 Menschen getötet worden. Im Gazastreifen meldete die von der Hamas kontrollierte Zivilschutzbehörde nach israelischem Beschuss weitere Todesopfer.

Dreh von Rapvideo in Frankfurter Parkhaus löst Polizeieinsatz aus

Der Dreh eines Musikvideos in einem Parkhaus in Frankfurt am Main hat für einen Polizeieinsatz gesorgt. Zeugen meldeten am Samstagabend eine Gruppe von Menschen mit Sturmhauben und Waffen, wie das Polizeipräsidium Frankfurt am Sonntag mitteilte. Die Beamten stießen vor Ort auf die Gruppe, die ohne Drehgenehmigung ein Rapvideo produzieren wollte.

Umstrittener Umbau: Katholische Hedwigskathedrale in Berlin wiedereröffnet

Nach jahrelangen Umbaumaßnahmen ist die katholische Hedwigskathedrale in der Berliner Innenstadt wiedereröffnet worden. Das Gotteshaus solle als Einladung an alle Menschen verstanden werden - "an jene, die an Gott glauben, und an die, die ihre Lebensorientierung ohne Gott leben", sagte der Berliner Erzbischof Heiner Koch am Sonntag laut vorab verbreitetem Predigttext anlässlich der Wiedereröffnung. Die großen und einladenden Tore der Kathedrale stünden allen offen.

Textgröße ändern: