Mutmaßlicher Trump-Attentäter wegen Mordversuchs angeklagt
Der wegen eines mutmaßlichen Attentatsversuchs auf Donald Trump festgenommene Verdächtige wird unter anderem wegen versuchten Mordes an einem Präsidentschaftskandidaten angeklagt. Wie das US-Justizministerium am Dienstag bekanntgab, beschloss eine in Miami ansässige Grand Jury - ein Geschworenengremium - die Anklage. Dem Mitte September auf einem Golfplatz Trumps in Florida von der Polizei festgenommenen Ryan Routh werden nun insgesamt drei zusätzlichen Straftatbestände zur Last gelegt, zuvor war er bereits wegen zwei waffenrechtlicher Vergehen angeklagt worden.
Aus Gerichtsdokumenten geht zudem hervor, dass das Verfahren nach dem Zufallsprinzip an Richterin Aileen Cannon vergeben wurde. Die einst von Trump selbst für ihren Posten nominierte Cannon hatte Mitte Juli das Strafverfahren gegen Trump in der Affäre um in dessen Privatresidenz Mar-a-Lago gefundene Geheimdokumente eingestellt.
Routh werden wegen des Attentatsversuchs neben versuchtem Mord an einem Präsidentschaftskandidaten der Besitz einer Schusswaffe zur Begehung eines Gewaltverbrechens und der Angriff auf einen Bundesbeamten vorgeworfen. Bei dem Bundesbeamten handelt es sich laut Gerichtsakten um einen Agenten des für die Sicherheit von Präsidenten und Präsidentschaftskandidaten zuständigen Secret Service.
Der vorbestrafte Routh hatte sich nach Erkenntnissen der Ermittler am 15. September am Rand von Trumps Golfplatz in West Palm Beach mit einem Gewehr versteckt, während der Ex-Präsident dort Golf spielte. Ein Beamter des Secret Service entdeckte den Mann und eröffnete das Feuer. Zunächst gelang Routh die Flucht, doch wurde er später festgenommen. Trump wurde nicht verletzt.
Es war bereits das zweite versuchte Attentat auf Trump binnen weniger Wochen. Am 13. Juli hatte ein Mann auf Trump während einer Wahlkampfveranstaltung in Butler im Bundesstaat Pennsylvania geschossen. Dabei tötete er einen Zuschauer, Trump selbst wurde nur leicht am Ohr verletzt.
(N.Loginovsky--DTZ)