Deutsche Tageszeitung - Deutsche Bank einigt sich mit weiterem Kläger wegen Postbank-Übernahme

Deutsche Bank einigt sich mit weiterem Kläger wegen Postbank-Übernahme


Deutsche Bank einigt sich mit weiterem Kläger wegen Postbank-Übernahme
Deutsche Bank einigt sich mit weiterem Kläger wegen Postbank-Übernahme / Foto: © AFP/Archiv

Die Deutsche Bank hat sich in einem weiteren Gerichtsverfahren um die Übernahme der Postbank mit dem Kläger geeinigt. Die Effecten-Spiegel AG erhält eine Nachzahlung von 36,50 Euro pro Aktie sowie eine Kostenerstattung, "die dem Aufwand der langjährigen Prozessführung Rechnung trägt", wie die Deutsche Bank am Donnerstag mitteilte. Effecten-Spiegel bestätigte die Vereinbarung, es erwarte daraus "einen außerordentlichen Ertrag in Höhe von rund 8,8 Millionen Euro vor Steuern".

Textgröße ändern:

Im Rechtsstreit um die Übernahme der Postbank im Jahr 2010 argumentierten die Kläger, ihnen hätte damals ein höherer Preis für ihre Postbank-Aktien gezahlt werden müssen. Das Oberlandesgericht Köln hatte Ende April in einer mündlichen Verhandlung angedeutet, dass die Ansprüche zumindest teilweise begründet seien. Die Deutsche Bank bildete daraufhin Rückstellungen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro.

Mitte August hatte sich die Bank bereits mit einem Großteil der Kläger geeinigt. Sie sprach von "mehr als 80 Klägern, auf die insgesamt fast 60 Prozent aller geltend gemachten Forderungen entfallen". Vereinbart wurde demnach eine Nachzahlung von 31 Euro je Aktie.

Effecten-Spiegel AG hatte als erster Postbank-Aktionär Klage eingereicht und war nach Angaben der Deutschen Bank "mehrere Jahre die einzige Klägerin im Verfahrenskomplex". Wegen dieser maßgeblichen Rolle im Verfahren wurde demnach die zusätzliche pauschale Kostenerstattung vereinbart.

Wegen der Rückstellungen für den Rechtsstreit hatte die Deutsche Bank im zweiten Quartal 2024 erstmals seit 2020 einen Verlust ausgewiesen. Das Minus im Zeitraum von April bis Juni betrug demnach 143 Millionen Euro. Das erste Quartal war für das Geldhaus jedoch das beste seit mehr als zehn Jahren gewesen.

(W.Novokshonov--DTZ)

Empfohlen

Prozess zur Epressungsaffäre um Fußballweltmeister Pogba hat begonnen

Wegen Erpressung des früheren Fußball-Weltmeisters Paul Pogba müssen sich seit Dienstag dessen Bruder Mathias und fünf langjährige Bekannte in Frankreich vor Gericht verantworten. Die Angeklagten sollen 2022 versucht haben, 13 Millionen Euro von dem französischen Fußball-Star zu erpressen. Alle Angeklagten außer Pogbas Bruder müssen sich auch wegen Freiheitsberaubung verantworten.

Ehefrau in Streit erwürgt: Achteinhalb Jahre Haft für Mann aus Schleswig-Holstein

In einem neuen Prozess um den gewaltsamen Tod einer Frau in Aumühle in Schleswig-Holstein ist deren Ehemann am Dienstag zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Das Landgericht Lübeck sprach ihn nach Angaben eines Sprechers am Dienstag des Totschlags schuldig. Nach Feststellungen der Kammer hatte der 55-Jährige im März 2023 nach einem Streit in der gemeinsamen Wohnung auf seine 41-jährige Ehefrau eingetreten. Anschließend würgte er sie zu Tode.

Weltkriegsbombe in Köln erfolgreich entschärft

Nach dem Fund einer Weltkriegsbombe in Köln ist diese am Dienstag entschärft worden. Sämtliche Sperrungen sollten im Anschluss nach und nach aufgehoben werden, teilte die Stadt Köln mit. Die US-Fünfzentnerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am Dienstagvormittag bei Sondierungsarbeiten auf einem ehemaligen Industriegelände im Stadtteil Deutz gefunden worden.

Bundesverfassungsgericht erlaubt Zwangsbehandlung von Betreuten auch ambulant

Wenn ein unter Betreuung stehender Mensch zwangsweise medizinisch behandelt werden muss, muss er dafür nicht unbedingt stationär ins Krankenhaus. Die entsprechende gesetzliche Regelung ist zum Teil mit dem Grundgesetz nicht vereinbar, wie das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe am Dienstag entschied. Eine Zwangsbehandlung im eigenen Wohnumfeld muss demnach unter bestimmten Voraussetzungen möglich sein. (Az. 1 BvL 1/24)

Textgröße ändern: