Deutsche Tageszeitung - Gesunkene Luxusjacht vor Sizilien: Taucher suchen nach letzter vermisster Person

Gesunkene Luxusjacht vor Sizilien: Taucher suchen nach letzter vermisster Person


Gesunkene Luxusjacht vor Sizilien: Taucher suchen nach letzter vermisster Person
Gesunkene Luxusjacht vor Sizilien: Taucher suchen nach letzter vermisster Person / Foto: © AFP

Nach dem Untergang einer Luxusjacht vor Sizilien haben Spezialtaucher am Donnerstagmorgen mit Hilfe eines Unterwasser-Roboters nach der letzten vermissten Person gesucht. Zudem wurde eine weitere Leiche an Land gebracht, wie AFP-Reporter berichteten. Damit stieg die Zahl der Todesopfer des Unglücks auf sechs. 15 Menschen waren in dem Wetterchaos, das am Montag zum Untergang der "Bayesian" führte, gerettet worden.

Textgröße ändern:

Die mit zehn Besatzungsmitgliedern und zwölf Passagieren besetzte 56 Meter lange Luxusjacht "Bayesian" war in der Nacht zum Montag in der Nähe von Porticello vor der Küste Siziliens in einem Sturm gesunken. Ursache war eine Wasserhose, eine Art Tornado, über dem Meer. 15 Passagiere und Besatzungsmitglieder konnten gerettet werden.

Zu den danach noch Vermissten zählte unter anderem der als "britischer Bill Gates" bekannte Technologieunternehmer Mike Lynch. Offiziell wurde zur Identität der geborgenen Leichen keine Angaben gemacht. Medienberichten zufolge sind aber Lynch und seine 18-jährige Tochter Hannah unter den geborgenen Todesopfern. Lynchs Frau zählte zu den Geretteten.

Warum genau die Luxusjacht sank, ist unklar. Der Chef der Schiffsbauer-Firma äußerte am Donnerstag die Einschätzung, dass die Tragödie hätte vermieden werden können. "Alles, was getan wurde, offenbart eine sehr lange Reihe von Fehlern", sagte Giovanni Costantino von der Italian Sea Group, zu der auch die Firma Perini Navi gehört, welche die "Bayesian" gebaut hatte.

Es gehöre sich beispielsweise, dass es immer eine Wache auf einem Schiff gebe, wenn dieses irgendwo vor Anker liege, sagte Costantino der Zeitung "Corriere della Sera". "Wenn es eine Wache gegeben hätte, hätte sie den aufziehenden Sturm nicht übersehen können." Die Passagiere hätten gewarnt und alle Türen und Luken geschlossen werden müssen. Stattdessen drang offenbar Wasser in das Schiff ein, während die Gäste noch in den Kabinen waren, sagte Costantino. "Sie saßen in einer Falle, diese armen Leute endeten wie Mäuse."

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Mordanklage in Erfurt: Mann mit Hammer auf Großmarktgelände erschlagen

Nach einem tödlichen Angriff mit einem Hammer auf einem Großmarktgelände hat die Staatsanwaltschaft in Erfurt Anklage gegen einen 65-Jährigen erhoben. Dem Beschuldigten wird Mord vorgeworfen, wie die Anklagebehörde in der thüringischen Landeshauptstadt am Mittwoch mitteilte. Er soll im Mai auf dem Gelände eines Asiagroßmarkts in Erfurt einen 63-Jährigen mit einem Hammer angegriffen und tödlich verletzt haben.

Vergewaltigungsprozess in Avignon: Vier bis 20 Jahre Haft für die 51 Angeklagten gefordert

Im Vergewaltigungsprozess in Avignon hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch ihre Strafforderungen für alle 51 Angeklagten abgeschlossen: Neben der Höchststrafe von 20 Jahren für den Hauptangeklagten Dominique Pelicot forderte sie zwischen vier und 18 Jahren Haft für die übrigen Angeklagten. Das Urteil solle deutlich machen, "dass es keine normale, versehentliche oder unfreiwillige Vergewaltigung gibt", betonte die Staatsanwältin Laure Chabaud am Mittwoch in Avignon.

Verdächtiger in Fall erstochenem Mann in Göppingen in Haft

Mehr als zwei Wochen nachdem ein 43-Jähriger im baden-württembergischen Göppingen erstochen wurde, sitzt ein Verdächtiger in Untersuchungshaft. Dem 33-Jährigen wird Totschlag vorgeworfen, wie die Polizei in Ulm am Mittwoch mitteilte. Demnach soll es am Tattag zu einem Streit zwischen den beiden Männern gekommen sein. In dessen Verlauf soll der 43-Jährige tödliche Stichverletzungen erlitten haben.

Mehrere Millionen Schaden: Großrazzia wegen Schwarzarbeit

Der Zoll in München ist mit einer deutschlandweiten Razzia mit rund 400 Einsatzkräften sowie hundert Steuerfahndern am Mittwoch deutschlandweit gegen Schwarzarbeit vorgegangen. Ein Hauptverdächtiger sei festgenommen worden, teilte das Hauptzollamt München mit. Er soll durch bandenmäßiges Vorenthalten von Arbeitsentgelt und bandenmäßige Steuerhinterziehung mehrere Millionen Euro Schaden angerichtet haben.

Textgröße ändern: