Deutsche Tageszeitung - Wegen Zwangsräumung mit Waffen verschanzt: Bewährungsstrafe in Baden-Württemberg

Wegen Zwangsräumung mit Waffen verschanzt: Bewährungsstrafe in Baden-Württemberg


Wegen Zwangsräumung mit Waffen verschanzt: Bewährungsstrafe in Baden-Württemberg
Wegen Zwangsräumung mit Waffen verschanzt: Bewährungsstrafe in Baden-Württemberg / Foto: © AFP/Archiv

Sieben Monate nach einem Großeinsatz der Polizei bei einer Zwangsräumung im baden-württembergischen Unterkirnach ist der Hausbewohner, ein früherer Soldat und Sportschütze, zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Das Amtsgericht Villingen-Schwenningen sprach ihn nach Angaben eines Sprechers am Mittwoch unter anderem des Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte in einem besonders schweren Fall schuldig. Der Mann hatte sich im Januar stundenlang in dem Haus verschanzt, als die Gerichtsvollzieherin kommen sollte.

Textgröße ändern:

Der damals 62-Jährige soll damit gedroht haben, das Haus abzubrennen. Nach einem fast zwölfstündigen Einsatz unter anderem von Spezialkräften und Verhandlungen mit Polizeiexperten gab er auf. Die Ermittler fanden später Waffen und Munition in dem Haus. Sie stießen unter anderem auf Pistolen und Gewehre, etwa zehntausend Schuss Munition, Rauchgranaten, Schießpulver, Sprengschnüre und Zünder sowie militärischen Sprengstoff.

Der Angeklagte wurde nun auch wegen Bedrohung und wegen Störung des öffentlichen Friedens verurteilt, allerdings nicht wegen des - ebenfalls angeklagten - Vorwurfs der Vorbereitung eines Explosionsverbrechens. Die Ausführung dieser Tat habe er aufgegeben, sagte der Sprecher. Das Amtsgericht verhängte eine Freiheitsstrafe von einem Jahr, die zur Bewährung ausgesetzt wurde. Der Mann soll sich außerdem einer Psychotherapie unterziehen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

(A.Nikiforov--DTZ)

Empfohlen

Mordanklage in Erfurt: Mann mit Hammer auf Großmarktgelände erschlagen

Nach einem tödlichen Angriff mit einem Hammer auf einem Großmarktgelände hat die Staatsanwaltschaft in Erfurt Anklage gegen einen 65-Jährigen erhoben. Dem Beschuldigten wird Mord vorgeworfen, wie die Anklagebehörde in der thüringischen Landeshauptstadt am Mittwoch mitteilte. Er soll im Mai auf dem Gelände eines Asiagroßmarkts in Erfurt einen 63-Jährigen mit einem Hammer angegriffen und tödlich verletzt haben.

Vergewaltigungsprozess in Avignon: Vier bis 20 Jahre Haft für die 51 Angeklagten gefordert

Im Vergewaltigungsprozess in Avignon hat die Staatsanwaltschaft am Mittwoch ihre Strafforderungen für alle 51 Angeklagten abgeschlossen: Neben der Höchststrafe von 20 Jahren für den Hauptangeklagten Dominique Pelicot forderte sie zwischen vier und 18 Jahren Haft für die übrigen Angeklagten. Das Urteil solle deutlich machen, "dass es keine normale, versehentliche oder unfreiwillige Vergewaltigung gibt", betonte die Staatsanwältin Laure Chabaud am Mittwoch in Avignon.

Verdächtiger in Fall erstochenem Mann in Göppingen in Haft

Mehr als zwei Wochen nachdem ein 43-Jähriger im baden-württembergischen Göppingen erstochen wurde, sitzt ein Verdächtiger in Untersuchungshaft. Dem 33-Jährigen wird Totschlag vorgeworfen, wie die Polizei in Ulm am Mittwoch mitteilte. Demnach soll es am Tattag zu einem Streit zwischen den beiden Männern gekommen sein. In dessen Verlauf soll der 43-Jährige tödliche Stichverletzungen erlitten haben.

Mehrere Millionen Schaden: Großrazzia wegen Schwarzarbeit

Der Zoll in München ist mit einer deutschlandweiten Razzia mit rund 400 Einsatzkräften sowie hundert Steuerfahndern am Mittwoch deutschlandweit gegen Schwarzarbeit vorgegangen. Ein Hauptverdächtiger sei festgenommen worden, teilte das Hauptzollamt München mit. Er soll durch bandenmäßiges Vorenthalten von Arbeitsentgelt und bandenmäßige Steuerhinterziehung mehrere Millionen Euro Schaden angerichtet haben.

Textgröße ändern: