Zahl der Todesopfer nach Tsunami auf Indonesien steigt auf mindestens 222
Bei der Tsunami-Katastrophe nach einem Vulkanausbruch in Indonesien ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 222 gestiegen. Mindestens 843 Menschen seien verletzt worden, knapp 30 würden noch vermisst, teilte ein Sprecher der Katastrophenschutzbehörde am Sonntag in Jakarta mit. Die Flutwellen brachen über die Küstenregionen an der Straße von Sunda zwischen den Inseln Sumatra und Java herein.
Die Behörden erwarteten, dass die Zahl der Todesopfer noch steigen werde. Nicht alle Opfer seien bisher geborgen worden, nicht alle Daten lägen bisher vor, hieß es.
Rettungskräfte durchkämmten am Sonntag weiter die Schuttberge nach Überlebenden. Hunderte Gebäude wurden nach Behördenangaben zerstört. Die Flutwellen trafen im Süden Sumatras und im Westen Javas am späten Samstagabend (Ortszeit) an Land, ohne dass die Menschen dort vorab gewarnt worden wären, wie ein Behördensprecher sagte.
Ausgelöst wurden die Wellen möglicherweise durch einen unterseeischen Erdrutsch nach einer Vulkaneruption auf der kleinen Insel Anak Krakatoa zwischen Java und Sumatra. Der Fluteffekt könnte durch den Neumond noch verstärkt worden sein, vermuteten die Behörden.
Der Inselstaat Indonesien wird immer wieder von katastrophalen Tsunami-Flutwellen heimgesucht. Diese entstehen in der Regel durch Erdbeben unter dem Meeresboden. Dass sie durch Vulkanausbrüche und Erdrutsche ausgelöst werden, ist eher selten.
(W.Budayev--DTZ)