2018 in Deutschland wärmstes Jahr seit Beobachtungsbeginn
2018 ist hierzulande das wärmste Jahr seit Beginn der deutschlandweiten Beobachtungen vor fast 140 Jahren. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Donnerstag mitteilte, lag die Durchschnittstemperatur voraussichtlich bei 10,4 Grad. "Das ist ein trauriger Rekord", urteilte DWD-Vizepräsident Paul Becker mit Blick auf die seit 1881 bestehende Zeitreihe.
Die Berechnungen des DWD beruhen den Angaben zufolge auf den Temperaturmessungen bis Mittwoch und einer Abschätzung der Witterung in den nächsten Tagen bis zum Jahresende. Bislang war 2014 das wärmste Jahr seit Beobachtungsbeginn in Deutschland; damals lag die Durchschnittstemperatur bei 10,3 Grad.
Acht der neun wärmsten Jahre seit 1881 fielen laut DWD ins 21. Jahrhundert. "Diese auffällige Ballung warmer Jahre zeigt ganz klar: Die Erwärmung ist ungebremst, der Klimawandel hat Deutschland in Griff", erklärte Becker.
Das bald zu Ende gehende Jahr war den Angaben zufolge in Deutschland ungewöhnlich sonnenreich und niederschlagsarm. Mit weit mehr als 2000 Sonnenstunden handele es sich um das sonnenscheinreichste Jahr seit Messbeginn im Jahr 1951, erklärte der DWD. Auch sei es vermutlich eins der trockensten Jahre seit 1881.
Die Umweltorganisation Greenpeace attackierte nach Veröffentlichung der Zahlen die Bundesregierung für ihren "Schlafwandel" beim Klimaschutz. "Nach einem verlorenen Jahrzehnt im Kampf gegen CO2-Emissionen ist keine Besserung in Sicht", beklagte Greenpeace-Klimaexperte Karsten Smid.
(N.Loginovsky--DTZ)