Schauspielerin Christiane Paul sieht in Streaming-Diensten ein Geschenk
Emmy-Preisträgerin Christiane Paul sieht in Streaming-Diensten einen großen Gewinn für ihre Zunft: "Der ganze Markt globalisiert sich, wir Schauspieler, aber auch deutsche Regisseure arbeiten dadurch viel häufiger in internationalen Serien", sagte die 44-Jährige der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom Samstag. Die Streaming-Dienste hätten jede Menge Kreativität freigesetzt.
"Man kann viel absurdere Sachen machen, die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen noch nicht möglich wären", sagte sie. "Drehbuchautoren, Regisseure und Schauspieler können jetzt zeigen, was sie können und dass sie durchaus dem internationalen Vergleich standhalten."
Paul beobachtet eine "regelrechte Goldgräberstimmung" in der Branche: "Durch die ganzen Streaming-Dienste wird wahnsinnig viel produziert, der Markt vernetzt sich, und wir haben alle überall Arbeit", sagte sie der Zeitung. "Wir sind nicht mehr auf unser Land beschränkt, sondern können überall arbeiten." Das empfinde sie als ein Geschenk.
Als Anfang vom Ende des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sieht die Schauspielerin den Siegeszug der Online-Dienste allerdings nicht: "Auf keinen Fall", sagte sie der Zeitung. "Wir können froh sein, dass wir so ein Fernsehen haben, wie wir es haben", fügte sie hinzu. "Bei aller Kreativität und Energie, die durch die Streaming-Dienste freigesetzt werden, möchte ich keinen Abgesang auf das öffentlich-rechtliche Fernsehen anstimmen. Im Gegenteil - wir brauchen es mehr denn je."
(N.Loginovsky--DTZ)