EU-Kommission eröffnet Kartellverfahren gegen Delivery Hero und Tochter Glovo
Die EU-Kommission hat ein Kartellverfahren gegen das Lieferdienst-Unternehmen Delivery Hero und dessen Tochter Glovo eingeleitet. Die Brüsseler Wettbewerbshüter verdächtigen die beiden Unternehmen, sich "an einem Kartell in den Bereichen Online-Bestellungen und der Lieferung von Nahrungs- und Lebensmitteln und anderen Alltagsprodukten für Verbraucher beteiligt zu haben", wie es in einer am Dienstag veröffentlichten Kommissionserklärung heißt.
Delivery Hero und Glovo sind den Angaben zufolge zwei der größten Lebensmittellieferdienste in Europa. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Kommission mehrfach Büros der Firmen durchsuchen lassen, unter anderem am Hauptsitz von Delivery Hero in Berlin. Die Kommission begründet dies mit dem Verdacht auf illegale Absprachen zur Marktaufteilung und dem Austausch wirtschaftlich sensibler Informationen etwa zu Preisen und Vertriebsstrategien.
Zudem sollen beide Unternehmen vereinbart haben, Angestellte nicht gegenseitig abzuwerben, wie es in der Kommissionserklärung heißt. Bestätigen sich die Vorwürfe, können die Wettbewerbshüter hohe Geldbußen verhängen. Die Vorwürfe beziehen sich teils auf die Zeit vor der vollständigen Übernahme von Glovo durch Delivery Hero im Juli 2022.
Delivery Hero ist seit 2017 an der Frankfurter Börse im MDAX gelistet. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen weltweit in mehr als 70 Ländern vertreten und arbeitet mit 500.000 Restaurants zusammen. Glovo mit Sitz in Spanien ist in 25 Ländern aktiv.
(L.Møller--DTZ)