Deutsche Tageszeitung - Unwetter ziehen über Norddeutschland: Kinder durch Blitz lebensgefährlich verletzt

Unwetter ziehen über Norddeutschland: Kinder durch Blitz lebensgefährlich verletzt


Unwetter ziehen über Norddeutschland: Kinder durch Blitz lebensgefährlich verletzt
Unwetter ziehen über Norddeutschland: Kinder durch Blitz lebensgefährlich verletzt / Foto: © AFP/Archiv

Heftige Gewitter mit Starkregen sind am Sonntagabend über Norddeutschland gezogen und haben zahlreiche Einsätze von Feuerwehr und Rettungskräften ausgelöst. In einem Park im niedersächsischen Delmenhorst wurden nach Polizeiangaben acht Mitglieder einer Familie durch einen Blitzeinschlag verletzt, zwei Kinder erlitten dabei lebensgefährliche Verletzungen und mussten wiederbelebt werden. Im schleswig-holsteinischen Quickborn wurden mehrere Straßen überflutet, die Feuerwehr setzte Boote ein.

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Bei den lebensgefährlich verletzten Kindern in Delmenhorst handelte es sich nach Polizeiangaben zufolge um einen Fünfjährigen und eine 14-Jährige. Nach der Reanimation durch Rettungskräfte wurden sie in Krankenhäuser gebracht, auch die anderen verletzten Familienmitglieder im Alter zwischen zwei und 40 Jahren wurden ärztlich versorgt. Zahlreiche Rettungskräfte waren im Einsatz.

Den Beamten zufolge hielt sich die Familie im Grillbereich eines Parks auf und flüchtete vor dem einsetzenden Gewitter unter einen nahen Baum. In dessen Bereich schlug bei dem Unwetter ein Blitz ein und löste das Unglück aus.

In Quickborn überfluteten Starkregenfälle während eines Gewitters am Sonntag nach Angaben der Feuerwehr in kürzester Zeit Straßen, Keller und Tiefgaragen. Über Notruf wurden mehrere vom Wasser eingeschlossene Menschen gemeldet. Die Feuerwehr setzte mehrere Boote und ein Amphibienfahrzeug ein und brachte Betroffene in Sicherheit. In Lebensgefahr schwebte demnach niemand.

Laut Feuerwehr waren außerdem auch Umspannwerke und Transformatorenstationen betroffen, es kam zu einem zweieinhalbstündigen großflächigen Stromausfall. Insgesamt zählten die Rettungskräfte von Feuerwehr und anderen Organisationen wie dem Technischen Hilfswerk im Stadtgebiet mehr als 200 Einsatzstellen. Die Bearbeitung der zahlreichen Notrufe dauerte bis weit in die Nacht zum Montag.

Zu Unwettereinsätzen kam es unter anderem auch in Bremen, wo die Feuerwehr bis zum späteren Sonntagabend zu 65 Einsätzen ausrückte. In den allermeisten Fällen ging es nach deren Angaben um vollgelaufene Keller. Binnen kürzester Zeit seien "außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen" gefallen, erklärten die Retter.

Am Sonntag galten Unwetterwarnungen des Deutschen Wetterdiensts (DWD) wegen heftiger Gewitter mit Starkregen für Teile mehrerer Bundesländer. Die Gefahr war nach dessen Angaben auch am Montag noch nicht vollständig gebannt. Im Südosten Deutschlands drohten im Tagesverlauf laut DWD "teils markante Gewitter" mit Starkregenfällen von bis zu 25 Litern pro Quadratmeter.

(V.Sørensen--DTZ)

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