Deutsche Tageszeitung - Mit Verweis auf Trump: Hunter Biden beantragt Einstellung von Verfahren gegen ihn

Mit Verweis auf Trump: Hunter Biden beantragt Einstellung von Verfahren gegen ihn


Mit Verweis auf Trump: Hunter Biden beantragt Einstellung von Verfahren gegen ihn
Mit Verweis auf Trump: Hunter Biden beantragt Einstellung von Verfahren gegen ihn / Foto: © GETTY IMAGES/AFP

US-Präsidentensohn Hunter Biden hat die Einstellung der Verfahren gegen ihn wegen illegalen Schusswaffenbesitzes und Steuerbetrugs beantragt. Seine Anwälte reichten am Donnerstag (Ortszeit) Anträge bei den zuständigen Gerichten in den Bundesstaaten Delaware und Kalifornien ein. Sie beriefen sich dabei auf die jüngste Gerichtsentscheidung in Florida, wo eine Bundesrichterin das Verfahren gegen den früheren Präsidenten Donald Trump zu seiner Dokumentenaffäre eingestellt hatte.

Textgröße ändern:

In Trumps Fall hatte die an einem Bundesgericht in Florida tätige Richterin Aileen Cannon ihre Entscheidung damit begründet, dass das US-Justizministerium mit der Ernennung des Sonderermittlers Jack Smith zur Untersuchung des Falls gegen die Verfassung verstoßen habe. In ihrer 93-seitigen Begründung hatte Cannon die Ansicht vertreten, dass mit der Ernennung des Sonderermittlers durch den Justizminister die Rechte des US-Kongresses bei der Ernennung leitender Mitglieder des Justizwesens missachtet worden seien.

Die Anklagen gegen den Sohn von US-Präsident Joe Biden wurden ebenfalls von einem Sonderermittler erhoben. Laut Bidens Anwälte sollte das Verfahren gegen ihn aus demselben Grund eingestellt werden.

Justizminister Merrick Garland habe sich bei der Ernennung eines Sonderermittlers in den Fällen von Trump und Hunter Biden "auf genau dieselbe Befugnis gestützt", argumentierte einer von Bidens Anwälten, Abbe Lowll. "Beide Ernennungen sind ungültig." In beiden Fällen gebe es zwar "unterschiedliche Angeklagte", es handele sich aber um "dieselben verfassungsrechtlichen Mängel".

Im Juni war Hunter Biden wegen illegalen Schusswaffenbesitzes schuldig gesprochen worden. In dem ersten Prozess der US-Geschichte gegen das Kind eines amtierenden Präsidenten sprach die Jury den 54-Jährigen in allen drei Punkten schuldig. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet. Im September muss Hunter Biden sich außerdem wegen Steuerbetrugs vor Gericht verantworten.

Der frühere Anwalt, Geschäftsmann und Lobbyist hatte 2021 in seiner Autobiografie schonungslos über seine frühere Alkohol- und Drogenabhängigkeit berichtet, die er nach eigenen Angaben seit 2019 überwunden hat.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Bootsunglück im Roten Meer: Suche nach Vermissten dauert an

Nach dem Kentern eines Touristenboots im Roten Meer haben ägyptische Rettungskräfte am Mittwoch weiter nach Vermissten gesucht. Der Gouverneur der Region Rotes Meer, Amr Hanafi, erklärte, die Suche nach sieben Vermissten dauere an. Aus dem Auswärtigen Amt in Berlin hieß es am Mittwoch, "die drei deutschen Staatsangehörigen gelten weiter als vermisst".

Bundesverfassungsgericht verkündet Donnerstag Urteil zur Strompreisbremse

Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe will am Donnerstag (10.00 Uhr) sein Urteil zum Strompreisbremsen-Gesetz verkünden. 22 Ökostromerzeuger wenden sich gegen die darin verankerte Abschöpfung eines Teils ihrer Gewinne. Hintergrund ist, dass die Knappheit von Gas wegen des Ukraine-Kriegs auch zu höheren Strompreisen führte. Davon profitierten Stromanbieter, die kein Gas zur Erzeugung einsetzen. (Az. 1 BvR 460/23 und 1 BvR 611/23)

Prozess gegen Le Pen: Anwalt kritisiert gefordertes Kandidaturverbot

Im Prozess um die Veruntreuung von EU-Geldern hat der Anwalt der französischen Rechtspopulistin Marine Le Pen die Forderung der Staatsanwaltschaft nach dem Entzug des passiven Wahlrechts heftig kritisiert. Dies sei eine "Massenvernichtungswaffe" mit Blick auf die demokratischen Gepflogenheiten, sagte Rodolphe Bosselut am Mittwoch, dem letzten Verhandlungstag. Die Staatsanwaltschaft hatte für Le Pen ein sofort geltendes Verbot gefordert, bei Wahlen anzutreten.

Ermittler entdecken Waffenarsenal bei Durchsuchung wegen Drogenhandels in Hessen

Bei einer Durchsuchung wegen des Vorwurfs der Beihilfe zum Drogenhandel in Hessen haben Ermittler bei einem Verdächtigen in Kassel ein Waffenarsenal entdeckt. Zahlreiche Lang- und Kurzwaffen samt Munition sowie eine Handgranate ohne Sprengstoff wurden beschlagnahmt, wie die Polizei am Mittwoch mitteilte. Am Montagmorgen wurde die Wohnung im Stadtteil Forstfeld durchsucht. Neben den Waffen wurden auch Drogen in größeren Mengen beschlagnahmt.

Textgröße ändern: