Zahl der Toten im Straßenverkehr weltweit steigt auf 1,35 Millionen pro Jahr
Weltweit sterben jedes Jahr 1,35 Millionen Menschen bei Unfällen im Straßenverkehr. In nur drei Jahren sei die Zahl der Verkehrstoten um rund 100.000 angestiegen, heißt es in einem am Freitag vorgelegten Bericht der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der auf Daten aus dem Jahr 2016 basiert. Im vorherigen Bericht, der sich auf Daten aus dem Jahr 2013 stützte, war die Zahl der Toten im Straßenverkehr auf 1,25 Millionen pro Jahr geschätzt worden.
Unfälle im Straßenverkehr seien inzwischen die häufigste Todesursache für Kinder und junge Menschen im Alter zwischen fünf und 29 Jahren. "Diese Todesfälle sind ein nicht zu akzeptierender Preis für die Mobilität", erklärte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus. Besonders verletzlich seien Fußgänger und Zweiradfahrer, heißt es in dem Bericht.
Trotz des Anstiegs der Verkehrstoten habe sich die Rate im Vergleich zur zunehmenden Zahl von Menschen und Autos weltweit in den vergangenen Jahren stabilisiert, hieß es weiter. Dises deute darauf hin, dass Sicherheitsmaßnahmen in reicheren Ländern die Situation abmilderten. Allerdings sei das Risiko tödlicher Unfälle im Straßenverkehr in armen Ländern nach wie vor dreimal so hoch wie in reichen Ländern.
Vor allem Geschwindigkeitsbegrenzungen, Regelungen gegen Alkohol am Steuer, Gurt- und Helmpflichten hätten wichtige Beiträge zu mehr Sicherheit geleistet. Auch eine sicherere Infrastruktur wie Gehwege und ausgewiesene Radwege sowie eine striktere technische Überwachung von Fahrzeugen trügen dazu bei, heißt es in dem Bericht. In diesen Bereichen hätten viele Länder nachgebessert, allerdings seien ärmere Länder auch auf diesem Feld weit im Rückstand.
Besonders auf dem afrikanischen Kontinent seien die Todeszahlen hoch, schreibt die WHO. Mit jährlich 26,6 Verkehrstoten pro 100.000 Einwohnern sei die Rate deutlich höher als in Europa mit 9,3. Europa hat die wenigsten Verkehrstoten weltweit.
(Y.Leyard--DTZ)