Deutsche Tageszeitung - Nach Attacke von Jugendlichen auf Obdachlose in Moers: Tatvorwurf nun Mord

Nach Attacke von Jugendlichen auf Obdachlose in Moers: Tatvorwurf nun Mord


Nach Attacke von Jugendlichen auf Obdachlose in Moers: Tatvorwurf nun Mord
Nach Attacke von Jugendlichen auf Obdachlose in Moers: Tatvorwurf nun Mord / Foto: © AFP/Archiv

Nach einer tödlichen Attacke von Jugendlichen auf Obdachlose im nordrhein-westfälischen Moers hat die Staatsanwaltschaft den Tatvorwurf auf Mord verschärft. Neben dem bereits inhaftierten 15-Jährigen sei nun auch ein 17-Jähriger festgenommen worden und in Untersuchungshaft gekommen, teilten die Staatsanwaltschaft Kleve und Polizei in Duisburg am Freitag mit. Ein 16-Jähriger, der die Tat gefilmt haben soll und dem nun Beihilfe zum Mord vorgeworfen wird, wurde trotz Antrags der Staatsanwaltschaft nicht festgenommen.

Textgröße ändern:

Die Attacke Anfang Februar hatte sich gegen zwei Obdachlose gerichtet, ein 58-Jähriger starb acht Tage später im Krankenhaus. Nach dem nun abschließenden rechtsmedizinischen Gutachten besteht der dringende Verdacht, dass die durch den Angriff verursachten Verletzungen des Manns für dessen Tod ursächlich waren, wie die Ermittler erklärten.

Dem bereits in Untersuchungshaft sitzenden 15-Jährigen werden nun gemeinschaftlicher Mord aus niedrigen Beweggründen und gefährliche Körperverletzung zum Nachteil des zweiten Obdachlosen, eines 51-Jährigen, vorgeworfen. Dem 17-Jährigen werden gemeinschaftlicher Mord und gemeinschaftliche gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Er sei vernommen worden und in Untersuchungshaft gekommen.

Im Fall des 16-Jährigen sieht die Staatsanwaltschaft den dringenden Tatverdacht der Beihilfe zum Mord und der gefährlichen Körperverletzung. Das Amtsgericht Moers sah bei ihm einen untergeordneten Gehilfenbeitrag und sah vom Erlass des Haftbefehls mangels Haftgrunds ab.

Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll der 15-Jährige zunächst dem 51-jährigen Obdachlosen mehrfach Pfefferspray ins Gesicht gesprüht haben und danach dem 58-Jährigen gegen den Kopf getreten haben. Danach soll der 17-Jährige beide Männer zu Boden gestoßen, der 15-Jährige auch dem 51-Jährigen und dann erneut dem 58-Jährigen gegen den Kopf getreten haben.

(L.Møller--DTZ)

Empfohlen

Viereinhalb Jahre nach Mord an Pastor in Berlin: Prozess gegen 30-Jährigen

Viereinhalb Jahre nach dem Mord an einem einstigen Pastor hat vor dem Berliner Landgericht der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Haupttäter begonnen. Am ersten Verhandlungstag am Donnerstag wurde zunächst die Anklage verlesen, wie das Gericht mitteilte. Der mittlerweile 30-Jährige muss sich wegen Mordes und Raub mit Todesfolge verantworten.

EU-Millionenbuße gegen Pierre Cardin und deutschen Partner

Die EU-Kommission hat ein Bußgeld von insgesamt 5,7 Millionen Euro gegen den französischen Modekonzern Pierre Cardin und seinen langjährigen deutschen Lizenznehmer Ahlers verhängt. Auf Ahlers entfällt mit 3,5 Millionen Euro der Großteil der Wettbewerbsstrafe, wie die Kommission am Donnerstag in Brüssel mitteilte. Pierre Cardin muss 2,2 Millionen Euro zahlen. Ahlers aus Nordrhein-Westfalen hatte zwischenzeitlich Insolvenz angemeldet und gehört seit dem vergangenen Jahr zur Textilhandelskette Röther.

Jugendlicher wegen islamistischem Anschlagsplan in Rheinland-Pfalz verhaftet

Ermittler haben in Rheinland-Pfalz einen Jugendlichen wegen eines mutmaßlichen islamistischen Anschlagsplans verhaftet. Ihm wird die Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat vorgeworfen, wie die Generalstaatsanwaltschaft Koblenz am Donnerstag mitteilte. Der Verdächtige aus dem Landkreis Mainz-Bingen soll sich über das Internet radikalisiert und einen Anschlag mit selbstgebauten Rohrbomben geplant haben.

Umfrage: Sicherheitsgefühl von Juden in Deutschland seit Hamas-Überfall gesunken

Das Sicherheitsgefühl der Juden in Deutschland ist einer Umfrage zufolge seit dem Angriff der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gesunken. 76 Prozent der jüdischen Gemeindemitglieder fühlen sich an ihrem Wohnort unsicherer als zuvor, wie der Zentralrat der Juden (ZdJ) in Deutschland am Donnerstag anlässlich der Veröffentlichung des Gemeindebarometers 2024 mitteilte.

Textgröße ändern: