Ghani fordert Ermittlungen zu sexuellem Mißbrauch in Afghanistans Frauenfußball
Der afghanische Präsident Aschraf Ghani hat die Untersuchung von Vorwürfen gegen Funktionäre des nationalen Fußballverbands AFF gefordert, die Nationalspielerinnen sexuell missbraucht und körperlich misshandelt haben sollen. "Das ist bestürzend für alle Afghanen. Jegliches Fehlverhalten gegenüber Sportlern, männlich oder weiblich, kann nicht hingenommen werde", sagte Ghani am Dienstag nach einer Unterredung mit dem afghanischen Generalstaatsanwalt des Landes. Dessen Büro erklärte, es habe bereits ein Ermittlerteam zusammengestellt.
Die britische Zeitung "The Guardian" hatte am Freitag berichtet, der Missbrauch durch ranghohe Verbandsvertreter habe in Afghanistan stattgefunden, unter anderem am AFF-Standort, aber auch während eines Trainingscamps in Jordanien im Februar.
Die Zeitung zitierte die ehemalige Programmdirektorin des Frauennationalteams, Chalida Popal, die nach Morddrohungen ins Exil ging. Sie hatte die Diskriminierung von Frauen in Afghanistan angeprangert und erklärt, Verbandsfunktionäre übten Gewalt gegen Frauen aus. Der AFF-Generalsekretär Sajed Aliresa Akasada bezeichnete die Vorwürfe am Wochenende als unwahre Unterstellungen.
Dagegen leitete der Fußballweltverband FIFA nach eigenen Angaben Untersuchungen ein. Der dänische Sportbekleidungshersteller und Sponsor Hummel stellte wegen der Vorwürfe seine Förderung ein.
(W.Budayev--DTZ)