Mit Spannung erwartetes Rechtsgespräch im Loveparade-Prozess wohl am 16. Januar
Im Strafprozess um die Katastrophe bei der Duisburger Loveparade mit 21 Toten könnte in wenigen Wochen eine Entscheidung über den Fortgang des Verfahrens fallen: Voraussichtlich am 16. Januar wird das Gericht sein mit Spannung erwartetes Rechtsgespräch mit den Prozessbeteiligten über den bisherigen Verhandlungsverlauf führen und dabei auch eine eigene Einschätzung zur bisherigen Beweisaufnahme abgeben, wie ein Gerichtssprecher am Dienstag mitteilte.
Opferanwälte hatte nach Bekanntwerden der Planungen für das Rechtsgespräch im September die Befürchtung geäußert, das Loveparade-Verfahren solle eingestellt werden. Äußerungen der Anklage ließen den Schluss zu, "dass die Staatsanwaltschaft offenbar bereit ist, den vom Gericht aufgezeigten Weg hin zur Verfahrenseinstellung mitzugehen", kritisierten Anwälte der Nebenkläger.
Laut Duisburger Landgericht steht der nicht öffentliche Gesprächstermin am 16. Januar allerdings unter dem Vorbehalt, dass das bis dahin noch geplante umfangreiche Beweisprogramm wie vorgesehen absolviert werden kann. In dem Mammutprozess sind allein bis zum Jahresende noch acht weitere Verhandlungsterminen angesetzt, auch Anfang Januar wird weiter verhandelt.
In dem Loveparade-Strafverfahren müssen sich seit dem 8. Dezember vergangenen Jahres sechs Bedienstete der Stadt Duisburg und vier Mitarbeiter des Loveparade-Veranstalters wegen fahrlässiger Tötung beziehungsweise fahrlässiger Körperverletzung verantworten.
Aus Platzgründen findet der Prozess in einem Kongresszentrum der Düsseldorfer Messe statt. Bei der Loveparade in Duisburg am 24. Juli 2010 hatte es ein verheerendes Gedränge gegeben, in dem 21 Menschen getötet und mehr als 650 verletzt wurden.
(P.Vasilyevsky--DTZ)