Drei Raumfahrer in Sojus-Rakete erfolgreich zur ISS gestartet
Fast zwei Monate nach der Notlandung einer Sojus-Rakete mit zwei Astronauten an Bord sind am Montag drei andere Raumfahrer zur Internationalen Raumstation ISS gestartet. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos sprach im Kurzmitteilungsdienst Twitter von einem "erfolgreichen" Start. Die US-Astronautin Anne McClain, der Kanadier David Saint-Jacques und der russische Kosmonaut Oleg Kononenko sollten sechs Stunden später an der Raumstation andocken.
Die drei Raumfahrer traten die Reise ins All früher an als geplant, um einen geordneten Übergang auf der ISS zu ermöglichen. Ursprünglich war der Start des Trios für den 20. Dezember geplant gewesen. An diesem Tag soll jedoch die aktuelle dreiköpfige Besatzung die ISS verlassen.
Der deutsche Kommandant Alexander Gerst und seine Kollegen hatten eigentlich schon am 11. Oktober Verstärkung auf der ISS bekommen sollen. Doch die Sojus-Rakete mit dem US-Astronauten Nick Hague und seinem russischen Kollegen Alexej Owtschinin musste kurz nach dem Start wegen einer Antriebspanne notlanden. Die Raumfahrer blieben unverletzt und sollen zu einem späteren Zeitpunkt zur ISS reisen.
Bei einer Pressekonferenz vor dem Star am Montag hatten sich McClain, Saint-Jacques und Kononenko zuversichtlich gezeigt. "Risiko ist Teil unseres Berufs", antwortete Kononenko auf Fragen nach ihrem Vertrauen in die Technologie. "Wir sind psychisch und technisch auf den Start und jede Situation vorbereitet, die, Gott bewahre, an Bord auftreten kann."
Sie vertrauten allen Mitarbeitern, die den Flug vorbereitet hätten, fügte der 54-jährige Russe hinzu, der vor seiner vierten All-Mission bereits 533 Tage im Weltraum war. Die 39-jährige McClain sagte: "Wir fühlen uns bereit." Ihr 48-jähriger Kollege Saint-Jacques scherzte: Er habe so oft vor dem Flug trainiert, dass er "am Schluss das Gefühl hatte, ich könnte eine Sojus in meinem Hinterhof bauen".
(Y.Leyard--DTZ)