Deutsche Tageszeitung - Neunjähriger starb nach Routine-OP in Hamburg: Urteil rechtskräftig

Neunjähriger starb nach Routine-OP in Hamburg: Urteil rechtskräftig


Neunjähriger starb nach Routine-OP in Hamburg: Urteil rechtskräftig
Neunjähriger starb nach Routine-OP in Hamburg: Urteil rechtskräftig / Foto: © AFP/Archiv

Das 16 Jahre nach dem Tod seines neunjährigen Patienten ergangene Urteil gegen einen Hamburger Arzt ist rechtskräftig. Nach einer am Montag vom Bundesgerichtshof in Karlsruhe veröffentlichten Entscheidung gab es bei dem vor etwa einem Jahr in Hamburg ergangenen Urteil keine Rechtsfehler zum Nachteil des Mediziners. (Az. 5 StR 67/24)

Textgröße ändern:

Der Mann ist damit nun rechtskräftig wegen Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Die mit dem Urteil verbundene Geldstrafe von 150 Tagessätzen zu 440 Euro muss er aber wegen der langen Verfahrensdauer nicht zahlen. Die Entscheidung fällte der fünfte Strafsenat des Bundesgerichtshofs mit Sitz in Leipzig.

Der Neunjährige starb im März 2007 nach einer Routineoperation zur Verkleinerung der Nasenmuschel. Der unter Vollnarkose vorgenommene Eingriff selbst verlief komplikationslos, während der Aufwachphase wurde der Junge aber nicht ausreichend überwacht. Es kam zu einer zunächst nicht bemerkten Nachblutung, an deren Folgen er Tage später starb.

Der Fall hat eine lange rechtliche Vorgeschichte. Schon 2009 wurde eine an der Operation beteiligte Anästhesistin zu einer Geldstrafe verurteilt. Verfahren gegen den nun verurteilten Arzt und den mit ihm verurteilten Praxismitinhaber wurden mehrfach eingestellt. Erst nach einer Verfassungsbeschwerde der Eltern gab es neue Ermittlungen und letztlich die Verurteilung.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Syrien: Mehr als 200 Tote bei Kämpfen zwischen Armee und Dschihadisten

Im Norden Syriens sind laut Aktivisten bei den heftigsten Kämpfen seit Jahren zwischen Dschihadisten und der syrischen Armee mehr als 200 Menschen getötet worden. Wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Donnerstag weiter mitteilte, griffen Kämpfer der Extremisten-Gruppe Hajat Tahrir-al Scham (HTS) von den Regierungstruppen kontrollierte Gebiete an. Unter den Getöteten ist einer iranischen Nachrichtenagentur zufolge auch ein General der iranischen Revolutionsgarden, die die syrische Armee unterstützen.

BSG: Bürgergeldempfänger mit Eigenheim können Heizung einbauen lassen und mieten

Wenn Bürgergeldempfängern in ihrem Eigenheim die Heizung kaputt geht, können sie einem Urteil zufolge eine neue Anlage einbauen lassen und mieten. Das Jobcenter muss die Kosten eines solchen "Wärme-Plus-Vertrags" bezahlen, wie das Bundessozialgericht (BSG) am Donnerstag in Kassel entschied. (Az. B 4 AS 18/23 R)

Erste internationale Flugverbindung in Grönlands Hauptstadt Nuuk gestartet

Die Hauptstadt Grönlands ist erstmals mit einem internationalen Direktflug erreichbar. Die erste Maschine mit Ziel Nuuk startete am Donnerstag in Kopenhagen. Mit an Bord waren die dänischen Minister für Finanzen und auswärtige Angelegenheiten. Der internationale Flughafen in Nuuk sollte später offiziell eingeweiht werden; Dänemark war zu 20 Prozent an der Finanzierung beteiligt.

Bundesfinanzhof: Bestrebungen gegen Demokratie können nicht gemeinnützig sein

Eine extremistische Organisation mit Bestrebungen gegen die deutsche Demokratie kann nicht gemeinnützig sein. Das gilt immer und auch dann, wenn die Organisation gleichzeitig gemeinwohlorientierte Tätigkeiten entfaltet, wie der Bundesfinanzhof (BFH) in München in einem am Donnerstag veröffentlichten Urteil entschied. (Az. V R 15/22)

Textgröße ändern: