Deutsche Tageszeitung - Bürger spenden Ziegen oder Hühner über Automaten an Bedürftige

Bürger spenden Ziegen oder Hühner über Automaten an Bedürftige


Bürger spenden Ziegen oder Hühner über Automaten an Bedürftige
Bürger spenden Ziegen oder Hühner über Automaten an Bedürftige / Foto: ©

Eine Ziege über einen Verkaufsautomaten an eine mittellose Familie spenden? In New York, London oder Manila ist das jetzt möglich - dank einer Aktion gesponsert von den Mormonen und Organisationen wie dem UN-Kinderhilfswerk Unicef. Die Idee ist einfach: Statt der üblichen Snacks enthält die Maschine bunte Schachteln zum Preis von zwei bis 200 Dollar als Spende für hilfsbedürftige Familien - in New York oder weltweit.

Textgröße ändern:

Wer spenden will, hat die Wahl zwischen einem Fischköder zu zwei Dollar, Hühnern oder einer Kuh (150 Dollar). Gespendet werden kann auch eine Impfung gegen Kinderlähmung, eine Nähmaschine oder eine Karte für die New Yorker U-Bahn. Sobald die Zahlung per Kreditkarte erfolgt, fällt das "Geschenk" in den Schacht des Automaten - ein rein symbolischer Vorgang, denn die Schachteln sind leer.

Doch viele Passanten reizt diese Form der Spendentätigkeit, und sie zücken bereitwillig ihre Geldbörse. Julie Brannan, eine Maklerin in Manhattan, findet das Konzept "ausgezeichnet". Sie hat gerade ein Paket mit Monatsbinden gespendet. "Ich habe gehört, dass Mädchen mitunter ihre Schule verpassen, wenn sie ihre Regel haben, deshalb finde ich das eine gute Gabe", sagt sie und fügt hinzu, dass sie wiederkommen werde, um über den Automaten weitere Spenden zu leisten.

Auch der 40-jährige Steven Sookhoo aus Delaware - er arbeitet zwei Mal die Woche für eine Wall-Street-Finanzgesellschaft - ist begeistert. Er hat über die sozialen Medien von der Aktion gehört und zunächst an Hühner gedacht, sich dann aber für die Ziege entschieden. "Meine Kinder werden das cool finden", sagt er.

Für Ryan John Koch, Mormone und Sprecher der Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage in New York, animieren die Verkaufsautomaten zum Spenden. Attraktiv sei zudem die Möglichkeit, schon mit kleinen Summen dabei zu sein. Der im vergangenen Jahr in der Mormonen-Zentrale Salt Lake City aufgestellte Prototyp eines Spendenautomaten kassierte nach seinen Angaben während der Feiertagssaison 550.000 Dollar - durchschnittlich 25 Dollar je Spender.

Inzwischen gibt es einen derartigen Automaten auch in Gilbert im US-Bundesstaat Arizona. Die Maschinen bleiben Koch zufolge bis zum 30. Dezember an ihrem Standort. Das bis dahin gesammelte Geld bekommen dann verschiedene Partnerorganisationen.

(N.Loginovsky--DTZ)

Empfohlen

Mindestens neun Tote und 300 Verletzte bei erneuten Explosionen im Libanon

Einen Tag nach der Explosion hunderter Pager von Hisbollah-Mitgliedern im Libanon sind bei einer weiteren Welle von Explosionen nach Regierungsangaben mindestens neun Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden. Nach Angaben der Regierung und von Hisbollah-Vertretern expodierten am Mittwoch zahlreiche Walkie-Talkies, nachdem am Vortag mobile Funkgeräte, sogenannte Pager, betroffen waren. Die Hisbollah drohte Israel mit Vergeltung.

72-Jährige in bayerischem Füssen von Zug erfasst und getötet

Im bayerischen Füssen ist eine 72-Jährige von einem Zug erfasst und getötet worden. Die Frau habe einen Bahnübergang mit ihrem Fahrrad trotz geschlossener Schranken und rotem Lichtzeichen überquert, teilte die Polizei am Mittwoch in Kempten mit. Trotz eingeleiteter Notbremsung sei der Zug nicht mehr rechtzeitig zum Stehen gekommen und habe sie erfasst. Die Frau starb noch am Unfallort.

Kein Anspruch auf Beteiligung von Nachbar an Reinigung von Pool unter Bäumen

Wer in Hessen unter den Kronen zweier auf dem Nachbargrundstück stehender Bäume einen offenen Pool baut, kann vom Nachbarn keine Beteiligung an den Kosten für die Beckenreinigung verlangen. Die Voraussetzungen für einen Ausgleichsanspruch liegen nicht vor, wie das Oberlandesgericht Frankfurt am Main am Mittwoch mitteilte. Es wies die Klage auf eine monatliche Zahlung ab. (Az.: 19 U 67/23)

Erneut Explosion in Kölner Innenstadt: Brandsatz in Geschäft platziert

Innerhalb weniger Tage hat sich in der Kölner Innenstadt erneut eine Explosion ereignet. Der unbekannte Täter soll am frühen Mittwochmorgen in der Ehrenstraße die Glastür eines Geschäfts eingeschlagen und einen Brandsatz hinterlegt haben, wie die Polizei mitteilte. Anschließend habe er den in einer Einkaufstüte untergebrachten Brandsatz angezündet und sei geflohen.

Textgröße ändern: