Kunst: Blaudruck wird Immaterielles Kulturerbe der Unesco
Das etwa bei der Herstellung von Trachten eingesetzte Handwerk des Blaudrucks steht ab sofort auf der Unesco-Liste des Immateriellen Kulturerbes der Menschheit. Die gemeinsame Nominierung von Deutschland, Österreich, der Tschechischen Republik, der Slowakei und Ungarn sei erfolgreich gewesen, teilte die Deutsche Unesco-Kommission am Mittwoch in Bonn mit. Nur noch zwölf Betriebe in Deutschland und 15 in weiteren europäischen Ländern üben demnach diese Kulturform der Textilveredelung aus.
Die Präsidentin der Deutschen Unesco-Kommission, Maria Böhmer, erklärte, mit der Aufnahme in das Immaterielle Kulturerbe verbinde sie die Hoffnung, "dass diese traditionelle Technik erhalten bleibt und in der Verbindung mit neuen Techniken kreativ genutzt wird". Der Präsident der Kultusministerkonferenz, Helmut Holter, erklärte, die zahlreichen Motive der handwerklich-künstlerischen Werke der Blaudrucker spiegelten die lokale und regionale Vielfalt in Deutschland auf beeindruckende Weise wider.
Blaudruck ist ein sogenanntes Reservedruckverfahren, das etwa auf Leinen, Baumwolle oder Seide angewandt wird. Jede Blaudruckwerkstatt hat ein eigenes, meist als Betriebsgeheimnis gehütetes Rezept für die Herstellung des Reservemittels. Die Blaudruckwerkstätten sind meist Familienbetriebe, die seit Generationen bestehen. (A.Stefanowych--DTZ)