Bruder von honduranischem Präsidenten in den USA des Drogenhandels beschuldigt
Die US-Justiz hat den Bruder des honduranischen Staatschefs Juan Orlando Hernández formell des Drogenhandels beschuldigt. Der am Freitag in Miami im US-Bundesstaat Florida festgenommene Juan Antonio Hernández wurde am Montag einem dortigen Bundesgericht vorgeführt. Staatsanwälte werfen dem früheren Parlamentarier vor, zwischen 2004 und 2016 mit anderen Drogenhändlern in Kolumbien, Honduras und Mexiko zusammengearbeitet zu haben, um Kokain in die USA zu schmuggeln.
Der 40-Jährige sei an "allen Etappen" des Drogenhandels beteiligt gewesen, sagte Staatsanwalt Geoffrey Berman. Der auch Tony Hernández genannte Beschuldigte habe mutmaßlich bewaffneten Schutz für Drogensendungen organisiert, Polizisten bestochen und sich selbst von Drogenhändlern schmieren lassen. Kokainpakete sollen sogar mit seinen Initialen "TH" markiert worden sein.
Die US-Justiz geht mit Härte gegen honduranische Regierungsvertreter und ihre Verwandten vor, die in den Drogenschmuggel verwickelt sein sollen. So wurde 2017 der Sohn des früheren Präsidenten Porfirio Lobo in den USA zu 24 Jahren Gefängnis verurteilt.
(W.Uljanov--DTZ)