Syrische Dschihadisten übergeben Vierjährige ihrer belgischen Mutter
Die Dschihadistenmiliz HTS aus der nordwestsyrischen Provinz Idlib hat im Sorgerechtsstreit um ein vierjähriges Mädchen der belgischen Mutter Recht gegeben. Am Montag brachte sie die kleine Yasmine zur türkischen Grenze, wo die Mutter wartete, wie ein AFP-Reporter berichtete. Diese wollte sich seit dem Tod des Vaters in Idlib um Yasmine kümmern, doch weigerten sich dessen Freunde, ihr die Kleine zu überlassen.
Die HTS kontrolliert rund 60 Prozent von Idlib, die Übergabe wurde von ihrer "Regierung" organisiert. Nach Angaben von "Justizminister" Ibrahim Schascho hatten sich Freunde des Vaters nach dessen Tod um die Vierjährige gekümmert. Sie forderten demnach, dass Yasmine bei ihnen bleibt. Die HTS-Justiz habe jedoch zu Gunsten der Mutter entschieden, sagte Schascho.
Daraufhin sei mit der türkischen Seite Kontakt aufgenommen worden, um das Kind der Mutter übergeben zu können. Demnach befand sich die Belgierin in der Türkei.
Weitere Hintergründe blieben offen. Die belgischen und die türkischen Behörden äußerten sich zunächst nicht zu dem Fall. Unklar blieb vor allem, welcher Nationalität der Vater war, ob er Kämpfer der HTS war oder einer anderen Dschihadistenmiliz angehörte oder Mitglied der von der Türkei unterstützten Rebellen war. Diese haben weitere Teile der an die Türkei grenzenden Provinz unter ihrer Kontrolle.
(Y.Leyard--DTZ)