Unesco nimmt erstmals gemeinsames Kulturerbe Nord- und Südkoreas an
Die Unesco hat erstmals eine gemeinsame Bewerbung von Nord- und Südkorea für das Kulturerbe der Menschheit angenommen. Der Nationalsport des Ringens wird auf die Liste des immateriellen Kulturerbes aufgenommen, wie die UN-Kulturorganisation nach einer Sitzung auf Mauritius mitteilte. Unesco-Generalsekretärin Audrey Azoulay sprach von einem "beispiellosen" Fall.
Die gemeinsame Bewerbung der beiden koreanischen Staaten unterstreiche die "außerordentliche Macht des kulturellen Erbes als Förderer des Friedens und als Verbindung zwischen den Völkern", erklärte Azoulay. Nord- und Südkorea hatten ihre Anträge für die Aufnahme des Ringens auf die Kulturerbe-Liste zunächst getrennt präsentiert und erst zuallerletzt zusammengeführt.
Das "Ssirum", wie es in Nordkorea heißt, oder auch "Ssireum" in Südkorea, wird nur auf der koreanischen Halbinsel praktiziert. Der Nationalsport wird oft im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Festen ausgeübt.
Die Unesco entscheidet in dieser Woche über rund 50 Neuzugänge für ihre Kulturerbe-Listen. Zu den Bewerbern zählen auch die jamaikanische Reggae-Musik und die Parfumkunst aus der südfranzösischen Provence. Deutschland tritt mit Österreich und drei weiteren Ländern mit dem mehr als 300 Jahre alten Färbeverfahren des Blaudrucks an.
(Y.Ignatiev--DTZ)