Staatsanwaltschaft prüft terroristisches Motiv bei Attacke auf Brüsseler Polizist
Im Fall des Messerangriffs auf einen Polizisten in Brüssel am Dienstag hat die Staatsanwaltschaft Ermittlungen wegen "versuchten Mordes in einem terroristischen Kontext" aufgenommen. Das Motiv des Angreifers sei weiterhin unbekannt, aber laut mehrerer Zeugen habe der Mann bei der Attacke "Allahu Akbar" (Gott ist groß) gerufen, erklärte die Brüsseler Staatsanwaltschaft. Ein Beamter wurde demnach bei dem Angriff am Hals verletzt.
Den Angaben der Staatsanwaltschaft zufolge war der Angreifer mit zwei Küchenmessern bewaffnet. Am frühen Dienstagmorgen habe er damit vor dem Polizeipräsidium der belgischen Hauptstadt einen uniformierten Beamten angegriffen und mehrmals auf ihn eingestochen. Zwei weitere Polizisten hätten ihn mit Schüssen außer Gefecht gesetzt.
Sein Zustand sei "kritisch", weshalb er noch nicht verhört werden konnte, hieß es weiter. Die belgische Bundesstaatsanwaltschaft, die für als terroristisch eingestufte Angriffe zuständig ist, sei bislang nicht eingeschaltet worden.
Der Angreifer sei den Behörden wegen einer Serie von Raubüberfällen bekannt gewesen, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Von 2014 an habe er wegen versuchten Mordes und Waffenbesitzes im Gefängnis gesessen und sei Anfang Oktober dieses Jahres "auf Probe" freigelassen worden.
Der Mann habe psychische Probleme gehabt, sagte Innenminister Jan Jambon dem flämischen Sender Radio Een. Er sei weder in der Datenbank der belgischen Antiterror-Behörde Ocam gelistet noch als radikalisiert bekannt gewesen,
Belgien war seit 2016 Schauplatz mehrerer Angriffe auf Militär- oder Polizeibeamte. Im September wurde ein Polizist bei einem Messerangriff in Brüssel verletzt. Im Mai erschoss ein 31-jähriger Gefängnis-Freigänger in Lüttich zwei Polizistinnen und einen jungen Mann. Der Angriff in Lüttich und wurde als Terroranschlag eingestuft.
(P.Vasilyevsky--DTZ)