Indiens Abwasserkanal-Reiniger sollen Maschinen bekommen
In Indien sterben jedes Jahr hunderte Arbeiter, die mit bloßen Händen Abwasserkanäle reinigen. Am Montag, dem Welttoilettentag, hat eine indische Organisation eine Maschine vorgestellt, die das Entfernen der menschlichen Exkremente übernehmen soll. "Wir hoffen, dass mit dieser Maschine niemand mehr in den Abwasserkanälen sterben wird", sagte der Gründer der Hilfsorganisation Sulabh International, Bindeshwar Pathak. Er nannte die Arbeit in der Kanalisation "erniedrigend".
Die von ihm vorgestellte Maschine pumpt mit Hochdruck Wasser in die Kanalisation und sammelt den Dreck dann an der Oberfläche mit einem mechanischen Eimer ein. Eine ferngesteuerte Kamera kann das Abwassersystem absuchen. "Wir hören so oft tragische Nachrichten über Kanalarbeiter, die ihr Leben lassen", sagte Pathak. Mit der neuen Maschine sei das Einsammeln sicher und die menschliche Arbeitskraft werde dabei irgendwann überflüssig.
Bis heute schaben in Indien tausende Menschen ohne Mundschutz und Handschuhe den Dreck aus der Kanalisation, meist machen Männer aus den unteren Kasten den schmutzigen Job. In den vergangenen Jahren sind nach Angaben von Sulabh International 1300 dieser "Handkehrer" durch den Kontakt zu den Abwässern gestorben.
Sulabh International setzt sich für die Verbesserung sanitärer Einrichtungen und für eine bessere Müllentsorgung ein. Pathak stellte am Montag auch eine neu entwickelte Toilette vor - 150 Millionen Inder haben keine Toilette in ihrem Haus.
(N.Loginovsky--DTZ)