Umweltminister der Ländern fordern vom Bund klare Regeln für Abschuss von Wölfen
Die Länder haben von der Bundesregierung klare rechtssichere Vorgaben zum Abschuss von sogenannten Problemwölfen gefordert. Das entschied die Umweltministerkonferenz am Freitag in Bremen, wie die Ressortchefs Mecklenburg-Vorpommerns, Schleswig-Holsteins und Sachsens erklärten. Zusätzlich einigten sich die Minister darauf, dass der Staat Tierhalter besser als bisher beim Schutz gegen Wolfsangriffe auf Herden unterstützt.
Die Rückkehr des Wolfs sei aus Sicht des Artenschutzes ein großer Erfolg, erklärte Mecklenburg-Vorpommerns Umwelt- und Agrarminister Till Backhaus (SPD). Dieser könne aber nur weitergehen, wenn dies auch in der Gesellschaft akzeptiert werde. "Gerade in den betroffenen Regionen und bei den Weidetierhaltern ist dies nicht der Fall." Eine Regelung zur sogenannten Entnahme von Problemwölfen sei daher wichtig.
Den Angaben zufolge soll der Bund bis zur nächsten Konferenz der Umweltminister eine entsprechende Regelung ausarbeiten. Wölfe sind nach europäischen und nationalen Vorschriften bislang strengstens geschützt. Sie dürfen nicht gejagt werden. Aufgrund der zunehmenden Zahl von Wölfen in Deutschland wird allerdings darüber diskutiert, das Verbot zumindest in bestimmten Fällen zu lockern. Dabei geht es etwa um Tiere, die Herden angreifen oder sich Siedlungen nähern.
Nach ihrer zweitägigen Konferenz in Bremen sprachen sich die Minister außerdem dafür aus, stärker gegen Verkehrslärm durch Auspuffanlagen vorzugehen, die eigens für bestimmte Geräuscheffekte gebaut wurden. Den Geräuschpegel zu erhöhen, ohne dass es einen technischen Nutzen gebe, sei "rücksichtslos und überflüssig", erklärte der sächsische Umweltminister Thomas Schmidt (CDU). Das müsse unterbunden werden.
(O.Tatarinov--DTZ)