Deutsche Tageszeitung - New Yorker Ex-Generalstaatsanwalt bleibt strafrechtliche Verfolgung erspart

New Yorker Ex-Generalstaatsanwalt bleibt strafrechtliche Verfolgung erspart


New Yorker Ex-Generalstaatsanwalt bleibt strafrechtliche Verfolgung erspart
New Yorker Ex-Generalstaatsanwalt bleibt strafrechtliche Verfolgung erspart / Foto: ©

Dem zurückgetretenen Generalstaatsanwalt des US-Bundesstaates New York, Eric Schneiderman, bleibt eine strafrechtliche Verfolgung wegen mutmaßlicher Gewalt gegen Frauen erspart. Die für die Untersuchung der Vorwürfe zuständige Staatsanwältin Madeline Singas erklärte am Donnerstag, zwar glaube sie den Frauen, die Schneiderman beschuldigen. Aufgrund von Gesetzeslücken fehle jedoch die strafrechtliche Grundlage, um gegen den 63-Jährigen vorzugehen.

Textgröße ändern:

Singas verwies auf die im Strafrecht ihres Bundesstaates geltenden Verjährungsfristen sowie andere "rechtliche Hindernisse". Ihre Voruntersuchung der Vorwürfe habe Mängel im Strafrecht von New York zutage treten lassen.

Schneiderman, der sich als Verfechter der "#MeToo-Kampagne" gegen sexuelle Übergriffe hervorgetan hatte, war im Mai wegen der Anschuldigungen zurückgetreten. Über die von vier ehemaligen Partnerinnen des Juristen erhobenen Anschuldigungen hatte damals das Magazin "New Yorker" berichtet.

Zwei der Frauen sagten, sie hätten sich medizinisch behandeln lassen müssen, nachdem Schneiderman ihnen heftig ins Gesicht und auf das Ohr geschlagen habe. Zudem soll er so getan haben, als wolle er die Frauen erwürgen. Schneiderman wies die Vorwürfe zurück. Sein Amt gab er mit der Begründung ab, die Anschuldigungen hinderten ihn daran, seine Aufgaben wahrzunehmen.

Als Konsequenz aus ihren Untersuchungen legte Singas nun einen Gesetzentwurf vor, der die von ihr ausgemachten Gesetzeslücken beseitigen soll. Demnach sollen die Definitionen von Verletzungen, deren Verursacher strafrechtlich verfolgt werden können, weniger strikt gefasst werden. Auch soll etwa künftig ein Verdächtiger verfolgt werden können, der jemand Anderen aus sexuellem Verlangen heraus schlägt oder stößt, ohne dessen Zustimmung zu solchen Praktiken zu haben.

(O.Tatarinov--DTZ)

Empfohlen

Vergewaltigungsprozess in Avignon: Hauptangeklagter am Dienstag wieder vor Gericht

Der angeklagte Franzose, der seine Frau über Jahre hinweg mit Schlafmitteln betäubte und Fremden zur Vergewaltigung anbot, soll nach mehrtägiger Verzögerung wegen angeblicher gesundheitlicher Gründe nun offenbar am Dienstag wieder vor Gericht erscheinen. "Wir haben eine Nachricht vom Vorsitzenden des Strafgerichts erhalten, in der er darauf hinweist, dass Dominique Pelicot morgen an der Verhandlung teilnehmen wird, allerdings unter besonderen Bedingungen", teilte Pelicots Anwältin Béatrice Zavarro am Montag der Nachrichtenagentur AFP mit. Dazu zählten regelmäßige Pausen-Phasen.

Hochwasser-Lage in Mittel- und Osteuropa weiter angespannt - Mindestens 17 Tote

In Mittel- und Osteuropa haben am Montag zahlreiche Orte weiter unter den Folgen von Überschwemmungen gelitten. In Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien kamen bis Montag mindestens 17 Menschen in den Fluten ums Leben. Die deutschen Behörden boten den betroffenen Ländern technische Unterstützung an und behielten die Hochwasser-Lage an Oder und Elbe im Auge.

Therapeutin in Kiste entführt: Mehrjährige Haftstrafen in Köln

Weil sie eine Psychotherapeutin in eine Kiste drängten und dann entführten, sind zwei Angeklagte vom Landgericht Köln zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die beiden Angeklagten erhielten Freiheitsstrafen von achteinhalb beziehungsweise elf Jahren, wie das Gericht am Montag mitteilte. Verurteilt wurden sie wegen erpresserischen Menschenraubs in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung. Die Tat sollen die Männer laut Anklage zur Erpressung von mehr als einer Million Euro begangen haben.

Hochwasser-Lage in Mittel- und Osteuropa weiter angespannt - Mindestens 15 Tote

In den Hochwassergebieten in Mittel- und Osteuropa ist die Lage weiter angespannt: In Österreich, Tschechien, Polen und Rumänien kamen bis Montag mindestens 15 Menschen in den Fluten ums Leben. Deutschland bot den betroffenen Ländern technische Unterstützung an.

Textgröße ändern: