Europäischer Wettersatellit Metop-C erfolgreich ins All gestartet
Start frei für eine künftig noch genauere Wettervorhersage: Eine Sojus-Rakete hat am Mittwoch um 01.47 Uhr deutscher Zeit den europäischen Wettersatelliten Metop-C von Europas Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guayana ins All befördert, wie das deutsche Raumfahrtzentrum DLR in Köln mitteilte. Nach Angaben der europäischen Weltraumagentur ESA wurde der vier Tonnen schwere Metop-C-Satellit etwa 60 Minuten später planmäßig auf seiner Umlaufbahn ausgesetzt.
Metop-C ergänzt die beiden baugleichen Satelliten Metop-A und Metop-B, die im Oktober 2006 und im September 2012 starteten. Betrieben werden sie von der Europäischen Organisation für die Nutzung meteorologischer Satelliten (Eumetsat). Deutschland ist über das Raumfahrtmanagement des DLR mit rund 21 Prozent an der Satellitenentwicklung beteiligt.
Laut DLR wurde die Qualität der Wettervorhersage bereits durch die jeweils sieben Hauptinstrumente an Bord der beiden älteren Satelliten deutlich verbessert. Zu ihren Aufgaben gehört auch die Überwachung von Klimaveränderungen wie beispielsweise des Ozonlochs.
Mit Hilfe der Metop-Daten wurden die Vorhersagemodelle 2017 um 27 Prozent genauer. Dies führte den Angaben zufolge zu erheblichen Qualitätsverbesserungen bei den mehrtägigen Wetterprognosen - der Zeitraum für Kurzfristprognosen verlängerte sich demnach um einen Tag. Mit Metop-C soll die Wettervorhersage nun noch präziser werden.
Metop-C wird zusammen mit seinen beiden Geschwisternsatelliten zunächst in der sogenannten Tristar-Konfiguration betrieben: Die Satelliten werden dabei auf der gleichen polaren Umlaufbahn einen Abstand von 120 Grad haben, so dass sie den selben Ort auf der Erdoberfläche mehrfach am Tag erfassen.
Durch ihre relativ niedrige Umlaufbahn - 817 Kilometer im Vergleich zu rund 36.000 Kilometern bei geostationären Satelliten - messen die Metop-Instrumente eine Vielzahl von Beobachtungsgrößen mit deutlich höherer Genauigkeit als die geostationären Satelliten der Meteosat-Reihe.
Mit dem Transport von Metop-C auf seine Umlaufbahn absolvierte die Sojus-Rakete knapp einen Monat nach dem Fehlstart einer anderen Rakete dieses Typs wieder einen erfolgreichen Einsatz. Am 11. Oktober war der Start einer bemannten Sojus-Rakete auf dem Weg zur Internationalen Raumstation ISS vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan misslungen.
Die Kapsel mit den beiden Raumfahrern Alexej Owtschinin und Nick Hague musste in der kasachischen Steppe notlanden. Laut russischen Ermittlern war ein Defekt an einem Sensor für den Fehlstart verantwortlich.
(N.Loginovsky--DTZ)