Deutsche Tageszeitung - In Hessen entdeckter Pferdekopf aus vergoldeter Bronze wird in Berlin ausgestellt

In Hessen entdeckter Pferdekopf aus vergoldeter Bronze wird in Berlin ausgestellt


In Hessen entdeckter Pferdekopf aus vergoldeter Bronze wird in Berlin ausgestellt
In Hessen entdeckter Pferdekopf aus vergoldeter Bronze wird in Berlin ausgestellt / Foto: ©

Ein in Hessen entdeckter 2000 Jahre alter Pferdekopf aus vergoldeter Bronze wird ab Mittwoch für knapp sechs Wochen in einer Ausstellung in Berlin zu sehen sein. Die Schau "Bewegte Zeiten. Archäologie in Deutschland" im Gropius-Bau sei die "einzige Ausnahme", bei der der Fund außerhalb Hessens gezeigt werde, teilte das Kunstministerium in Wiesbaden am Dienstag mit. Das restaurierte Ausstellungsstück steht eigentlich seit Mitte August im Römerkastell Saalburg. Ausgeliehen wird es für das Europäische Kulturerbejahr 2018.

Textgröße ändern:

"Der Pferdekopf gehört sicherlich zu den bedeutendsten Fundstücken der vergangenen Jahre – nicht nur in Hessen", erklärte der hessische Wissenschaftsminister Boris Rhein (CDU). Der Kopf lag nach Ansicht von Experten rund 2000 Jahre lang unter Mühlsteinen in einem zugeschütteten Brunnen aus der Römerzeit. Er war Teil einer vergoldeten bronzenen Reiterstatue aus der römischen Kaiserzeit mit - vermutlich - Kaiser Augustus im Sattel.

Um den Pferdekopf gibt es seit Langem einen Rechtsstreit. Ein Landwirt aus Lahnau-Waldgirmes in Hessen fand den 15 Kilogramm schweren und 59 Zentimeter langen Kopf 2009 bei Grabungen auf seinem Grundstück. Das Landgericht Limburg sprach dem Mann im Juli 2018 insgesamt 821.000 Euro Entschädigung zu.

Dabei berief es sich auf das 2009 in Hessen geltende Denkmalschutzgesetz, demzufolge dem Landwirt die Hälfte des Werts des Pferdekopfs zusteht. Dagegen legte das Land Hessen im August vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main Berufung ein. Wann dort entschieden wird, ist noch nicht abzusehen.

(Y.Ignatiev--DTZ)

Empfohlen

Nach Strafandrohung: Online-Dienst X ist in Brasilien wieder offline

Der Online-Dienst X ist nach einer kurzzeitigen Wiederverfügbarkeit in Brasilien wieder offline. X war seit circa 16 Uhr (Ortszeit) nicht mehr aufrufbar und ist wieder gesperrt, wie der brasilianische Verband der Internetanbieter am Donnerstag mitteilte. Zuvor hatte der Oberste Gerichtshof des Landes dem Onlinedienst von Elon Musk mit einer Strafe von täglich fünf Millionen Real (umgerechnet rund 800.000 Euro) gedroht, sollte X die gerichtliche Anordnung missachten, den Zugang für Nutzer in Brasilien zu sperren.

Bundesgerichtshof verhandelt über stecken gebliebenen Bau von Wohnanlage

Der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe verhandelt am Freitag (09.00 Uhr) über den Bau eines Mehrfamilienhauses nach der Insolvenz des Bauträgers. Eine Abbruchimmobilie in Koblenz sollte abgerissen und das Grundstück neu bebaut werden. Schon während der Abrissarbeiten ging es aber nicht mehr weiter. (Az. V ZR 243/23)

Von der Leyen verkündet EU-Hilfen von zehn Milliarden Euro für Hochwasser-geschädigte Länder

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat europäische Hilfen in Höhe von zehn Milliarden Euro für die von Überschwemmungen betroffenen Länder in Ost- und Mitteleuropa angekündigt. "Auf den ersten Blick sind zehn Milliarden Euro aus dem Kohäsionsfonds für die betroffenen Länder mobilisierbar. Das ist jetzt eine Notfallreaktion", sagte von der Leyen bei einem Besuch im polnischen Flutgebiet Breslau am Donnerstag vor Journalisten.

Zwei Vermisste bei Überschwemmungen in Norditalien - Hunderte Menschen evakuiert

Wegen Überschwemmungen im Gefolge des Sturmtiefs Anett (international "Boris" genannt) haben die Behörden in Norditalien rund tausend Menschen in Sicherheit gebracht. Nach heftigen Regenfällen standen Gebiete in der Emilia-Romagna und den Marken am Donnerstag unter Wasser. Zwei Menschen galten nach Angaben von Verkehrsstaatssekretär Galeazzo Bignami als vermisst, nachdem das Dach eines Gebäudes einstürzte, auf das sie sich vor den Wassermassen geflüchtet hatten.

Textgröße ändern: