Bande aus Nordrhein-Westfalen soll europaweit massenhaft Drogen verschickt haben
Eine Bande aus Nordrhein-Westfalen soll europaweit mehrere hundert Postsendungen mit Cannabis und Marihuana pro Tag verschickt haben. Ermittler verhafteten bei einer großangelegten Durchsuchung neun Beschuldigte und beschlagnahmten unter anderem 50 Kilogramm Drogen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag in Köln und Siegburg mitteilten. Die Bande hatte das Rauschgift demnach im sogenannten Darknet verkauft, Besteller zahlten in der Kryptowährung Bitcoin.
Auf die Spur der insgesamt 18 Beschuldigten im Alter zwischen 22 und 53 Jahren kamen die Ermittler nach eigenen Angaben durch Hinweise von Firmen. Die Bande nutzte zur Verschleierung Namen und Adressen tatsächlich existierender Unternehmen als Absender für den Versand. Das führte aber dazu, dass wegen nicht ausreichender Frankierung Rückläufer mit Drogenfüllung bei betroffenen Firmen eingingen.
Die weiteren Ermittlungen führten auf die Spur einer Gruppe, die den Angaben zufolge aus dem Rhein-Sieg-Kreis heraus operierte. Vor rund zwei Wochen durchsuchten etwa 250 Einsatzkräfte dort Wohnungen und ein Lager, wobei auch die neun Haftbefehle vollstreckt wurden. Geführt wurde die Gruppe mutmaßlich von zwei Männern im Alter von 44 und 28 Jahren aus Sankt Augustin und einem 32-Jährigen aus Troisdorf.
Derzeit wird den Ermittlern zufolge geprüft, ob weitere Strafverfahren gegen die Käufer der Drogen einleitet werden. Sie gaben ihre Bestellungen über das Darknet auf, einen speziellen Teil des Internets, der über normale Suchanfragen nicht zu finden ist.
(P.Vasilyevsky--DTZ)