Deutsche Tageszeitung - Nach neun Jahren Planetenjagd ist Kepler nun in Rente

Nach neun Jahren Planetenjagd ist Kepler nun in Rente


Nach neun Jahren Planetenjagd ist Kepler nun in Rente
Nach neun Jahren Planetenjagd ist Kepler nun in Rente / Foto: ©

Der Planetenjäger ist nun Rentner - und hat Platz gemacht für einen noch treffsichereren Nachfolger: Nach neun Jahren im All hat das Weltraumteleskop Kepler seine Mission beendet. Dem Weltraumobservatorium, mit dessen Hilfe 2681 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems nachgewiesen wurden, ging erwartungsgemäß der Treibstoff aus, wie die Nasa am Dienstag (Ortszeit) mitteilte. Keplers Nachfolger Tess ist bereits seit April im All.

Textgröße ändern:

Kepler wird seinen Ruhestand nun auf seiner bisherigen Umlaufbahn um die Sonne verbringen. Die US-Weltraumbehörde Nasa hatte das nach dem deutschen Astronomen Johannes Kepler benannte Weltraumteleskop 2009 ins All geschickt. Seine Mission war die Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems, sogenannten Exoplaneten.

Dank Kepler habe gezeigt werden können, dass 20 bis 50 Prozent aller im Nachthimmel sichtbaren Sterne wahrscheinlich von theoretisch bewohnbaren, erdähnlichen Planeten umkreist würden, erklärte die Nasa. Der frühere Kepler-Forschungsleiter Bill Borucki bezeichnete die unbemannte Mission als "riesigen Erfolg": "Wir haben gezeigt, dass es mehr Planeten als Sterne in unserer Galaxie gibt."

Die Auswertung der von Kepler gelieferten Daten wird noch Jahre dauern. Obwohl die Mission als überaus erfolgreich gilt, hatte Kepler auch mit technischen Problemen zu kämpfen. So fielen 2013 an dem Oberservatorium sogenannte Reaktionsräder aus, die das Teleskop im Weltraum ausrichten. Kepler arbeitete daraufhin in einem modifizierten Modus weiter.

Der Nachfolger des Planetenjägers, der Forschungssatellit Tess, wurde bereits im Frühjahr ins All geschossen. Der Satellit soll in den kommenden zwei Jahren mit seinen hochsensiblen Kameras mehr als 200.000 der hellsten Sterne nach Anzeichen für kreuzende Planeten absuchen.

Die Nasa rechnet damit, dass der Planetenjäger der nächsten Generation rund 20.000 Exoplaneten aufspürt, darunter etwa 50 Planeten von der Größe der Erde, auf denen es möglicherweise Leben geben könnte. Im Gegensatz zu Kepler liegt bei Tess der Schwerpunkt auf nahegelegenen Exoplaneten, die zwischen 30 und 300 Lichtjahre von der Erde entfernt sind.

Ergänzend zu Tess will die Nasa 2021 das Weltraumteleskop James Webb ins All schicken, das hundert Mal sensibler als sein Vorgänger Hubble ist. Das James-Webb-Teleskop soll sogar dazu in der Lage sein, die Atmosphäre von Exoplaneten zu untersuchen - und dabei möglicherweise Hinweise auf Leben zu finden.

(P.Vasilyevsky--DTZ)

Empfohlen

Spanien schickt 10.000 weitere Soldaten und Polizisten ins Katastrophengebiet

Nach der Flutkatastrophe in Spanien schickt die Regierung 10.000 weitere Soldaten und Polizisten ins Unglücksgebiet in der östlichen Region Valencia. Dies kündigte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Samstag in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache an. Zugleich gab er bekannt, dass die Zahl der Todesopfer auf 211 gestiegen sei.

Millionen-Tombola im US-Wahlkampf: Bundesrichter verweist Musk-Fall zurück nach Pennsylvania

Ein US-Bundesrichter hat die Klage gegen die von Hightech-Milliardär Elon Musk ausgerufene Millionen-Lotterie im US-Wahlkampf zurück an ein Gericht im Bundesstaat Pennsylvania verwiesen. Für den Fall sei die Justiz des Bundesstaates im Nordosten der USA zuständig, erklärte Bundesrichter Gerald Pappert am Freitag.

14 Tote bei Einsturz von Bahnhofs-Vordach in Serbien

Beim Einsturz eines Bahnhofs-Vordachs im serbischen Novi Sad sind mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Todesopfern sei ein Kind, sagte Präsident Aleksandar Vucic am Freitagabend. Vucic kündigte in einer Fernsehansprache an, die Verantwortlichen für das Unglück zu bestrafen.

Zwölf Tote bei Dacheinsturz auf Bahnhof in Serbien - Regierung ruft Trauertag aus

Nach dem teilweisen Einsturz des Außendachs eines Bahnhofs in Serbien ist die Zahl der Todesopfer am Freitag auf mindestens zwölf gestiegen. "Die aktuelle Zahl der geborgenen Leichen liegt bei zwölf", sagte Innenminister Ivica Dacic im öffentlichen Rundfunk. Er rechne mit weiteren Opfern. Zuvor waren acht Tote und mehrere Verschüttete gemeldet worden. Die serbische Regierung setzte für Samstag Staatstrauer an.

Textgröße ändern: