Kanye West distanziert sich von der Politik
Nach seinem jüngsten Besuch im Weißen Haus hat sich US-Rapper Kanye West plötzlich von der Politik distanziert. "Meine Augen sind nun weit geöffnet und mir ist nun bewusst, dass ich benutzt wurde, um Botschaften zu verbreiten, an die ich nicht glaube", schrieb der 41-Jährige am Dienstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Deshalb werde er sich künftig darauf konzentrieren, "kreativ zu sein".
Der Rapstar hatte bei seinem spektakulären Besuch im Weißen Haus US-Präsident Donald Trump vor drei Wochen seine Liebe erklärt. Mit dem Satz "Ich liebe diesen Typen" war West von seinem Sitz aufgesprungen und hatte Trump umarmt, der hinter seinem Schreibtisch im Oval Office saß. Sein bizarrer Auftritt brachte ihm viel Spott und Kritik ein, vor allem Vertreter der afroamerikanischen Gemeinschaft fühlten sich von dem Musiker verraten.
Wests Tweets ließen offen, ob sich an seiner Unterstützung für Trump etwas geändert hat. Dagegen ging er die konservative Aktivistin Candance Owens scharf an, der er vorwarf, seinen Namen für die sogenannte Blexit-Kampagne missbraucht zu haben, die Afroamerikaner dazu bewegen soll, aus der Demokratischen Partei auszutreten.
Die schwarze Aktivistin hatte behauptet, das T-Shirt zu der Kampagne sei von Kanye West entworfen worden. Er habe Owens lediglich dem Designer des Logos vorgestellt, twitterte West. "Ich wollte niemals mit ’Blexit’ in Verbindung gebracht werden. Ich habe nichts damit zu tun", ergänzte er.
In weiteren Tweets erklärte West, er unterstütze "die Schaffung von Arbeitsplätzen", Gefängnisreformen und "vernünftige Waffengesetze, die unsere Welt sicherer machen". Er brachte zudem seine "Liebe und Mitleid für Menschen, die Asyl suchen" zum Ausdruck - eine Haltung, die offensichtlich im Widerspruch zu Trumps Anti-Einwanderungspolitik steht.
Vor zwei Wochen hatte der Rapper in Uganda sein neuntes Studio-Album fertiggestellt. Ursprünglich sollte "Yandhi" am 29. September - pünktlich zu Wests Auftritt in der TV-Show "Saturday Night Life" - veröffentlicht werden. Neuer Termin ist nun der 23. November.
(A.Stefanowych--DTZ)