Helicoptercrash: Fußballwelt trauert um Leicester-City-Boss Vichai
Die Fußballwelt trauert um den Besitzer des englischen Fußballvereins Leicester City. Wie der Club am Sonntag mitteilte, starb der thailändische Milliardär Vichai Srivaddhanaprabha am Samstagabend beim Absturz seines Hubschraubers nach einem Leicester-Heimspiel gegen West Ham United. Unter Vichai war Leicester City von der Zweiten Liga in die Premier League aufgestiegen und hatte 2016 sensationell die Meisterschaft geholt.
"Die Welt hat einen großen Mann verloren", hieß es in einer Erklärung des Vereins. Unter Vichais Führung sei der Club zu einer großen Familie geworden, "und als Familie werden wir trauern und die Vision für den Club fortsetzen, die nun sein Erbe ist". Hunderte trauernde Fans legten vor dem Stadion Blumen, Fanschals und Kondolenzbotschaften nieder.
Der Besitzer des thailändischen Duty-Free-Imperiums King Power war am Samstagabend nach dem Spiel im Hubschrauber vom Rasen des Stadions in Leicester abgehoben, Sekunden später stürzte der Helikopter neben dem Stadium auf einem Parkplatz ab und ging in Flammen auf. Dabei starben laut Polizei neben Vichai zwei seiner Mitarbeiter, der Pilot sowie eine weitere Passagierin.
"Für mich bist Du eine Legende, ein unglaublicher Mann mit einem großen Herzen, die Seele des Leicester City-Fußballvereins", schrieb Stürmer Jamie Vardy auf Instagram. Er danke Vichai "für alles, was Du für mich, meine Familie und unseren Club getan hast. Ich werde Dich wirklich vermissen." Selbst von internationalen Top-Mannschaften wie Barcelona und Real Madrid kamen Beileidsbekundungen für den englischen Club.
"Er hat Leicester einen Platz auf der Landkarte verschafft", sagte Leicester-Anhängerin Cathy Dann vor einem Meer von Blumensträußen vor dem Stadion. "Er hat uns groß gemacht." Der geistliche Betreuer der Mannschaft, Andrew Hulley sagte, der Fußballverein sei "ein Familienbetrieb" und habe diesen Geist auch auf die ganze Stadt übertragen. Am Dienstag soll im Stadion ein Kondolenzbuch ausgelegt werden. Eine Partie gegen Southampton wurde verschoben.
Der Milliardär hatte den damaligen Zweitligisten Leicester City 2010 für 40 Millionen Pfund (nach heutigem Wert: 45 Millionen Euro) übernommen und seither viel Geld in den Verein gepumpt. Unter seiner Führung gelang 2014 der Aufstieg in die Premier League und der sensationelle Gewinn der Meisterschaft im Jahr 2016 - nachdem Buchmacher Leicester zu Beginn der Spielzeit eine Chance von 5000 zu eins auf den Titel vorausgesagt hatten. Im Club und bei den Bewohnern der englischen Stadt war der joviale Milliardär, der regelmäßig zu den Heimspielen einflog, äußerst beliebt. (W.Uljanov--DTZ)